Frag einen Arzt zum Thema Innere Medizin

Asbestfasern

Mai 28, 2013 | 15,00 EUR | beantwortet von Dr. med. Ive Dr. Schaaf

Guten Abend!

Ich habe heute einige Abfalltüten zum Müllplatz gebracht. Die Tonnen waren wie immer fast voll. In dem von mir benutzten Müllcontainer war auf der rechten Seite noch minimal Platz, ich musste meine Tüten etwas reindrücken. Das Ganze war in etwa 2 Minuten erledigt. Ganz zum Schluss bemerkte ich auf der linken, vollen Seite ganz oben auf dem Abfall die zwei nebeneinanderliegenden Teile einer zerbrochenen, faserigen Platte (jeweils ca. 20 x 30 cm). Die ausgefranzten Bruchstellen waren sichtbar.
Das könnte auch eine simple Press-Spanplatte gewesen sein, aber da in letzter Zeit so viel über Asbest-Altlasten in Wohnungen berichtet wurde, frage ich an dieser Stelle die Experten: Wenn das wirklich eine Asbesthaltige Platte gewesen ist - kann ich jetzt durch das dreimalige Öffnen und Schließen des Containers und das hineindrücken meiner Mülltüten (direkt berührt habe ich die Plattenteile nicht) schon gefährliche Fasern inhaliert haben, die zu potentiell tödlichen Krankheiten führen? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dafür?

Dr. med. Ive Dr. Schaaf

Sie brauchen sich wirklich keine Sorgen zu machen.
Die Wahrscheinlichkeit tendiert gegen Null.
Sie müssten Fasern eingeatmet haben, das passiert aber eigentlich nur, wenn die Platten gerade geschnitten werden und es staubt oder wenn sie im Laufe der Zeit langsam kaputt gehen und die Fasern dann in die Luft gewirbelt werden, z.B. wie im Palast der Republik, wo die Platten in der Klimaanlage verbaut waren.

Vorsichtshalber wird heute gefordert, dass solche Platten in Folie verschweißt und dann entsorgt werden, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Aber diese Platten sind noch vielfach in Gebrauch und bedeuten auch keine Gefahr. Sie sind auf vielen Lauben und Garagen und müssen nicht etwa entsorgt werden .

Zudem müsste man über längere Zeit solche Fasern einatmen, damit ein nennenswertes Risiko entsteht.

Also: Entwarnung, bitte keine Sorgen machen.

Dr. Ive Schaaf

p.s. Falls noch Unklarheiten bestehen, fragenSie bitte nach.