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Frag einen Arzt zum Thema Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde

Grüner Schleim aus Hals/Nase

Sehr geehrte Frau Doktor, sehr geehrter Herr Doktor!


Ich bin täglich grün/grünliche Punkte im Hals verschleimt.

Dies vor allem nach dem Aufstehen, wobei ich den zähen mit grünen Punkten durchsetzten Schleim unter der Dusche abhuste. Dann ist erstmal Ruhe. Im Laufde des Tages löst sich durch Trinken (trinke täglich sicherlich 3-4 Liter Wasser) weiterer grüner Schleim, jedoch vielfach weniger als in der Früh, was wohl daran liegt, dass ich nachts den Schleim nicht abhusten kann. Den Husten muss ich freilich stets provozieren, denn Husten plagt mich eigentlich nie.
Am Schlimmsten ist es allerdings nach dem Essen. Da löst sich der Schleim und ich muss mich oft eine halbe Stunde lang räuspern, was aber meine Stimme beeinträchtigt (ich nehme an, das kommt von der häufigen Reizung der Stimmbänder).
Meine Lebensqualität ist leider hierdurch sehr eingeschränkt.

Dieses Problem besteht bereits seit Jahren. Zwei Lungenfachärzte fanden nichts (Spirometrie mit nach Aussage des Lungenfacharztes hervorragenden Werten, Durchleuchtung, Röntgen, etc; auch die Einnahme einer leichten Dosis eines Cortisonsprays Flixotide 250 Mikrogramm über zwei Monate - ein Hub pro Tag - half nicht); dasselbe gilt für zwei HNO-Fachärzte (CT der Nebenhöhlen ohne pathologischen Befung, "Endoskop" in der Nase führte ebenso zu keinem Befund). Eine Antibiotikatherapie wurde mit verschiedenen Präparaten versucht, hat aber keine Besseurng gebracht. Eine Hiatushernie mitsamt Reflux wurde im Juli des Vorjahres erfolgreich mittels Nissen-Manschette beseitigt (seitdem kein Reflux mehr, durch Impendanzmessung und zwei Gastroskopien verifiziert; seit der OP aber leider häufig Blähungen, das ist aber ein anderes Thema). Meine Blutwerte sind quer durch die Bank sehr gut bis hervorragend (insbesondere auch keine Erhöhung der Entzündungsparameter). Auch habe ich keinerlei Probleme mit dem Reden (siehe unten), auch keine funktionelle Sprachstörung (etwa Pressen der Stimmbänder). Das Rauchen ist bei mir kaum ein Thema; nur selten rauche ich. Das führt dann aber zu einer Verschlimmerung der Verschleimung. In einem Forum fand ich, dass es an trockenen Schleimhäuten liegen könnte. Die habe ich zweifelsohne, versuche ich aber duch regelmäßige Merrsalzspülungen (Nasendusche) zu beheben; auch das verbessert meine Beschwerden mit dem Schleim nicht.
Der Vollständigkeit halber erwähne ich: Vor etwa einem Jahr wurde bei mir eine sehr leichte Form einer Iga-Nephritis (zweimal Markohämaturie, in Zusammenhang mit heftigem HNO-Effekt; seitdem selten eine mit Messstreifen nachweisbare Mikrohämaturie) diagnostiziert. Ich befinde mich in regelmäßiger nephrologischer Überwachung (2x im Jahr beim Nephrologen), wobei mir der Facharzt auf Grund meiner Parameter zugesichert hat, dass ich mir keine weiteren Gedanken machen müsste. Die Überwachung wird freilich fortgesetzt werden.
Ich leide im Übrigen an familiär bedingter Migräne, die aber in den letzten Jahren erheblichst besser geworden ist.
Ich bin durch die Verschleimung leistungsmäßig überhaupt nicht beeinträchtigt: Ich kann als Vortragender an der Universität stundenlang reden und habe - außer der auf Grund der Hörsaalgröße - obligatorischen leicht heieseren Stimme danach keine Probleme. Das gibt sich dann auch binnen weniger Stunden wieder.
Ich bin Mitte Zwanzig und im leichten Übergewicht, das sich jedoch reduziert.

Können Sie mir helfen? Mittlerweile bin ich der Verzweiflung nahe, obwohl von den untersuchenden Ärzten bösartige Erkrankungen ausgeschlossen wurden. Es gibt mir einfach keine Ruhe. Bitte verzeihen Sie meine medizinisch nur wenig zureichenden Angaben.

Christian Welsch

Sehr geehrter Fragesteller ,

Ich muss zunächst sagen, dass sie Ihre Problematik sehr eindruecklich schildern .Ihre Diagnostik ist weitgehend komplett , ohne das ein eindeutiger Befund vorliegt . etwas boesartiges ist m. E. Ausreichend aussgeschlossen. Ich habe noch ein paar Fragen ;
Wurde die Nase auch einmal laenger mit einem topischen Corticoidspray Behandelt ( Nasonex, Syntaris o.ä)? Wurde eine Allergiediagnostik gemacht ( Prick / Rast / Provokation ?) haben sie schon einmal versuchsweise Cortison als Tabletten bekommen ? Wurde der Schleim selbst einmal untersucht ( Sputum oder Abstrich) ? gibt es eine schlafmedizinische Analyse ( Polygraphie ?)
Gruss C. Welsch

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Experte für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde

Christian Welsch

Christian Welsch

Veitsbronn

niedergelassener HNO-Arzt und Notfallmediziner, seit 15 Jahren regelmäßige Mitarbeit im allgemeinmedizinischen Notdienst

Expertenwissen:
  • Allgemeinmedizin
  • Allergologie
  • Chirurgie
  • Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
  • sonstige Frage an Ärzte
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