Leberfleck
Oktober 7, 2010 | 20,00 EUR | beantwortet von Dr. med. Ralf Berg
Sehr geehrte Dermatologen,
Ich habe schon seit Jahren 2cm unter der linken Brustwarze einen Leberfleck der bis ich schwanger wurde sehr klein,unauffällig und nicht erhaben war- seit 3 Monaten ist er jedoch plötzlich um das 4 fache gewachsen, ungleichmäßig pigmentiert, erhaben, kein Juckreiz,keine Blutung und seit einiger Zeit mit schwarzen Punkten durchsetzt, Größe ist 1cm, die Enden sind teilweise ausgefranst.
Die Brust tut mir auch ab und zu weh- was aber durchaus auch mit der Schwangerschaft zusammenhängen kann.
Muss ich mir Sorgen machen das er entartet ist und sollte ich eine Entfernung noch vor der Geburt vornehmen lassen?
Ich bedanke mich und verbleibe mit frdl. Grüßen E.Werner
Liebe Fragestellerin,
nach ihrer genauen Beschreibung, sind einige Kriterien (Wachstum, Ungleichmäßige Begrenzung, inhomogenität, Erhabeneit) für maligne Hautveränderungen erfüllt. Zwar ist auf dem Bild kein Leberfleck (Naeus), sondern eher eine Warze (Verruca) zu sehen, jedoch sollten Sie wegen des schnellen Wachstums und der unregelmäßigen Pigmentierung diesen Fleck beim Dermatologen einschätzen lassen. Da ein Entfernung in aller Regel in lokaler Betäubung vorgenommen werden kann, steht eine sofortigen Entfernung auch bei Schwangerschaft nichts im Wege. Den engültigen Beweis der Malignität erbringt ohnehin erst die feingewebliche Untersuchung, die bei Entfernung angestrebt werden sollte.
Es ist natürlich klar, dass dieser Fall direkt in Augenschein genommen werden sollte, da jede Beschreibung oder Fotografie natürlich nicht den realen Eindruck wiedergeben kann. Wie ein schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) sehen die Bilder nicht aus. Sie sollen sich also keine Sorgen machen, aber aufgrund der von Ihnen geschilderten rasanten Veränderungen, diesen Fleck auf jeden Fall ärztlich begutachten und beobachten lassen da sich (wenn auch sehr, sehr selten) unter oder innerhalb einer hyperkeratotischen Warze ein Melanom verstecken kann.
Mit vielen Grüßen R. C. Berg
