nächtliche Kreislaufprobleme
Januar 30, 2010 | 10,00 EUR | beantwortet von Dr. med. Susanne Plotz
Guten Tag, mein Problem tritt ca. 1 mal im Monat auf und äußert wie folgt. Ich wache nachts auf und fühle mich hundeelend, schwach, nassgeschwitz und mir ist übel. Wie kurz vor einem Kreislaufkollaps. Jegliche Bewegungen verschlimmern mein Befinden. Das ganze dauert dann ca. 10 Minuten, ich zwinge mich ruhig zu bleiben und vorallem trotz Übelkeit nicht aufzustehen, da ich sonst sicher gleich umkippen würde.
Mein Blutruck ist im Liegen meist eh schon ziemlich niedrig. Und ich habe auch eine Neigung zur Ohnmacht wenn mein Körper strapaziert ist z.B. durch Regelschmerzen oder große Hitze.
Diese nächtlichen Attacken kann ich mir aber nicht erklären. Alpträume sind es nicht. Das ganze trat das erste mal vor ca 2 Jahren auf.
Wenn der Anfall vorbei ist geht es mir wieder gut, außer dass ich natürlich etwas erschöpft bin vom Schreck.
Übrigens tritt es in der Regel immer in der Rückenlage auf.
Mein Herz ist lt. EKG gesund, ich habe nur einen kleinen Mitralklappenprolaps. Blutdruck am Tag ist auch normal. Sonst keine Krankheiten festgestellt worden.
Liebe Fragende,
ich kann Ihre Sorge gut verstehen. Es ist sehr gut, dass Sie bereits ein EKG haben machen lassen,
denn natürlich muss man immer aussschließen, dass eine körperliche Ursache dahinter steckt.
Da Ihre Beschwerden nur einmal im Monat auftreten und nach kurzer Zeit wieder von alleine weggehen,
könnte ich mir persönlich allerdings auch vorstellen, dass nicht so sehr körperliche Ursachen hinter
diesen Anfällen stecken, sondern eher seelische. Was Sie beschreiben, kann natürlich körperlich
bedingt sein, aber es kann sich auch um einen Panikanfall handeln. Und bitte glauben Sie jetzt
nicht, Sie seien verrückt oder sowas kann es doch nicht geben.
Manchmal hat unser Körper und unsere Seele keine andere Möglichkeit uns mitzuteilen, dass irgendwas
nicht stimmt, als über körperliche Alarmsingnale. Dafür spricht das Auftreten einmal im Monat, die relativ
kurze Dauer und dass es von alleine wieder verschwindet.
Panikanfälle treten meist aus "heiterem Himmel" auf. Bei einigen Menschen erzeugen zum Beispiel große
Plätze oder enge Fahrstühle Panikanfälle. Aber nicht immer ist gleich ersichtlich, was genau eigentlich
so eine Panikattacke auslöst.
Panikanfälle gehen mit den Beschwerden einher, die Sie beschreiben: die Betroffenen fühlen sich
ängstlich, bekommen Herzrasen, schwitzen, manchmal ein Schwindelgefühl und haben das Gefühl, ihren
Körper nicht mehr so recht unter Kontrolle zu haben. Die Anfälle gehen in der Regel von alleine
wieder weg und es gibt keine körperliche Ursache dafür.
Vielleicht passiert einmal im Monat etwas, was Ihnen Sorge oder Angst bereitet, dessen Sie sich aber
vielleicht gar nicht so bewusst sind oder dem Sie nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt haben?
Bitte verstehen Sie mich richtig: ich möchte Sie keineswegs auf die "Psychoschiene" abschieben. Daher
rate ich Ihnen, nochmal zum Arzt zu gehen und ein Langzeit EKG machen zu lassen (am besten
natürlich, wenn gerade die Anfälle auftreten).
Erst müssen selbstverständlich alle körperlichen Ursachen ausgeschlossen werden. Wenn das der Fall ist,
dann wäre es gut, einmal einen Psychologen oder Psychiater zu kontaktieren. Damit gehen die Anfälle zwar
nicht sofort weg, aber wenn Sie wissen, was dahinter steckt, dann können Sie auch besser damit
umgehen und müssen keine Angst haben.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen und wünsche Ihnen Alles Gute.
Herzliche Grüße, Ihre Susanne Plotz
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