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Frag einen Arzt zum Thema Allgemeinmedizin

Mandelentzündung

Hallo,
ich hatte vorgestern und gestern Halsschmerzen. Ich war gestern bei einem HNO der leider eine Vertretung war von meinem Arzt. Er hat sich das ganze angesehen und meinte es wäre eine klassische Mandelentzündung mit leichter \\\"Stippchenbildung\\\"? Ich bekam Penicillin Stada V 1,2. Ich sagte ihm das ich als Kind von irgendeinem Antibiotikum schrecklichen Ausschlag bekommen hatte, er meinte dann nehmen sie es trotzdem dann morgen, also heute, wenn es nicht besser ist und ich soll es nicht verschleppen, sonst geht das alles aufs Herz.
Ich habe dann also gestern den ganzen Tag mit Salzlösung gegurgelt, mit Salbei und Kamille, Anginosan gelutscht welches antibakteriell sein soll und seit gestern spät Abend habe ich gar keine Halsschmerzen mehr. Habe heute morgen in den Rachen geschaut und als Laie kann ich sagen, das sie eine Seite wieder normal aussieht und die andere leicht geschwollen, auf der leicht geschwollenen sehe ich kleine weiß/durchsichtige Pünktchen, aber nicht sehr stark. Fieber hatte ich die ganze Zeit über gar nicht. Da ich nun keine Schmerzen mehr habe, wollte ich Sie als Facharzt fragen, ob ich sehr fahrlässig handel wenn ich das Penicillin nun jetzt nicht nehme? Ich habe natürlich dennoch Angst das jetzt irgendetwas zu meinem Herzen wandert.
Ich glaube diese Art von Halsweh für zwei Tage, habe ich schon oft gehabt, habe es aber nie als gefährlich wahrgenommen.
LG

Dr. med. Frauke Gehring

Guten Tag,

Wenn der HNO- Kollege die klassischen \"Stippchen\", also Eiterpunkte, auf den Mandeln gesehen hat, dann müssen wir davon ausgehen, dass Sie auch eine eitrige Mandelentzündung haben. Offensichtlich sind einige Eiterpunkte ja immer noch vorhanden.

Die von Ihnen versuchten Mittel sind alle nicht in der Lage, eine bakteriellen Infekt ausreichend zu bekämpfen, und aus den Herden der betroffenen Mandel können Bakterien Richtung Herzklappen, Nieren und Gelenken wandern. Darum halte ich es für nicht klug, auf die Antibiose zu verzichten.

Ob der Ausschlag eine Penicillinallergie war, weiß man nicht, es ist aber zu befürchten. Am besten wäre es, Sie würden heute noch einmal in die kassenärztliche Notfallambulanz gehen, den Befund kontrollieren lassen und sich bei Bedarf statt des Penicillins ein Cephalosporin aufschreiben lassen. Dass Sie dagegen allergisch sind, ist nämlich so gut wie unmöglich, während eine Penicillinallergie doch zu befürchten ist.

Ich wünsche Ihnen alles Gute und frohe Feiertage!

Herzlichst, Dr. Höllering

fadeout
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Experte für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde

Dr. med. Frauke Gehring

Dr. med. Frauke Gehring

Arnsberg

Staatsexamen 1984 in Kiel, seit 1992 in eigener Praxis niedergelassen. Onlineberatung seit 2001 bei Almeda, Focus (als ärztliche Leiterin), Onmeda, Bild der Frau. Moderatorin, Dozentin für medizinische Themen.

Expertenwissen:
  • Allgemeinmedizin
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  • Homöopathie / Naturheilverfahren
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