Welche steuerlichen Unterschiede gibt es zwischen einer GmbH und einer UG?
November 17, 2023 | 50,00 EUR | beantwortet von Georg Nitsche
Sehr geehrter Steuerberater,
ich heiße Konrad Stricker und bin Geschäftsführer einer kleinen Firma, die derzeit als UG (haftungsbeschränkt) geführt wird. In letzter Zeit haben mein Team und ich überlegt, ob es sinnvoll wäre, die Rechtsform unserer Firma in eine GmbH umzuwandeln. Dabei sind wir uns jedoch unsicher, welche steuerlichen Unterschiede es zwischen einer GmbH und einer UG gibt und ob sich ein Wechsel für uns lohnen würde.
Momentan zahlen wir als UG eine niedrigere Mindesteinlage bei der Gründung im Vergleich zur GmbH. Allerdings sind wir uns bewusst, dass die Haftungsbeschränkung bei einer GmbH höher ist, was für uns als Geschäftsführer von Vorteil sein könnte. Zudem fragen wir uns, ob sich die steuerlichen Vorteile einer GmbH im Vergleich zur UG lohnen würden und ob wir dabei möglicherweise Steuern sparen könnten.
Unsere Firma erzielt derzeit einen stabilen Gewinn und wir sind auf der Suche nach Möglichkeiten, um unsere Steuerlast zu optimieren. Daher wäre es sehr hilfreich für uns zu wissen, welche steuerlichen Unterschiede es zwischen einer GmbH und einer UG gibt und ob sich ein Wechsel der Rechtsform für uns lohnen könnte. Gibt es beispielsweise Unterschiede in der Besteuerung von Gewinnen oder bei den Möglichkeiten zur steuerlichen Gestaltung?
Vielen Dank im Voraus für Ihre Unterstützung und Beratung.
Mit freundlichen Grüßen,
Konrad Stricker
Sehr geehrter Herr Stricker,
vielen Dank für Ihre Anfrage bezüglich der Umwandlung Ihrer UG in eine GmbH und der steuerlichen Unterschiede zwischen den beiden Rechtsformen. Eine Umwandlung der Rechtsform einer Firma kann tatsächlich verschiedene steuerliche Auswirkungen haben, die es zu berücksichtigen gilt.
Zunächst einmal ist es wichtig zu beachten, dass eine GmbH und eine UG (haftungsbeschränkt) grundsätzlich ähnlich funktionieren, da sie beide als Kapitalgesellschaften gelten. Allerdings gibt es einige wichtige Unterschiede, die sich auf die steuerliche Behandlung auswirken können.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen einer GmbH und einer UG liegt in der Mindesteinlage bei der Gründung. Bei einer UG beträgt diese lediglich 1 Euro, während bei einer GmbH eine Mindesteinlage von 25.000 Euro erforderlich ist. Dies könnte für Sie als Geschäftsführer ein wichtiges Kriterium sein, da eine höhere Mindesteinlage auch eine höhere Haftungsbeschränkung bedeutet.
In Bezug auf die steuerliche Behandlung von Gewinnen gibt es ebenfalls Unterschiede zwischen einer GmbH und einer UG. Eine GmbH unterliegt der regulären Körperschaftsteuer von derzeit 15%, während bei einer UG ein niedrigerer Steuersatz von derzeit 7% auf die ersten 175.000 Euro Gewinn angewendet wird. Darüber hinaus gibt es bei einer GmbH die Möglichkeit, Gewinne zurückzuhalten und steuerbegünstigt zu investieren, während bei einer UG die Gewinne grundsätzlich ausgeschüttet werden müssen.
Auch hinsichtlich der steuerlichen Gestaltungsmöglichkeiten gibt es Unterschiede zwischen einer GmbH und einer UG. Eine GmbH bietet in der Regel mehr Flexibilität bei der steuerlichen Optimierung, da sie verschiedene Möglichkeiten zur Gewinnverwendung und -ausschüttung bietet. Zudem kann eine GmbH bestimmte steuerliche Gestaltungsmodelle wie die Umstrukturierung oder den steuerlichen Verlustvortrag nutzen.
Insgesamt hängt die Frage, ob sich ein Wechsel der Rechtsform für Sie lohnen würde, stark von Ihrer individuellen Situation und Ihren Zielen ab. Eine detaillierte steuerliche Beratung durch einen erfahrenen Steuerberater wie mich kann Ihnen dabei helfen, die Vor- und Nachteile einer Umwandlung zu analysieren und die beste Entscheidung für Ihr Unternehmen zu treffen.
Ich hoffe, diese Informationen helfen Ihnen weiter und stehe Ihnen gerne für weitere Fragen zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen,
Georg Nitsche
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