Welche steuerlichen Folgen ergeben sich bei der Veräußerung von Immobilien als Kapitalanlage?
Januar 4, 2022 | 40,00 EUR | beantwortet von Anna Karpinski
Sehr geehrter Steuerberater,
ich heiße Claudia Pasche und habe eine Frage bezüglich der steuerlichen Folgen bei der Veräußerung von Immobilien als Kapitalanlage. Ich besitze mehrere Immobilien, die ich in den letzten Jahren als Kapitalanlage erworben habe. Nun überlege ich, ob es sinnvoll sein könnte, eine oder mehrere dieser Immobilien zu verkaufen. Allerdings bin ich mir unsicher, welche steuerlichen Konsequenzen ein solcher Verkauf mit sich bringen würde.
Zurzeit bin ich in der persönlichen Einkommensteuerklasse 2 eingestuft und habe bisher noch keine Immobilie als Kapitalanlage verkauft. Ich habe gehört, dass beim Verkauf von Immobilien als Kapitalanlage Steuern auf den erzielten Gewinn anfallen können. Da ich meine Immobilien zu unterschiedlichen Zeitpunkten erworben habe, stellt sich mir die Frage, ob sich die steuerlichen Folgen je nach Haltedauer der Immobilie unterscheiden. Zudem frage ich mich, ob es Möglichkeiten gibt, die Steuerlast zu minimieren oder zu umgehen.
Meine Sorge ist es, dass ich durch einen unüberlegten Verkauf meiner Immobilien hohe Steuern zahlen müsste und somit einen Großteil des erzielten Verkaufserlöses verlieren würde. Deshalb wäre es für mich sehr wichtig zu erfahren, welche steuerlichen Aspekte ich bei der Veräußerung von Immobilien als Kapitalanlage unbedingt beachten sollte und wie ich gegebenenfalls vorgehen sollte, um die Steuerlast zu reduzieren.
Können Sie mir daher bitte ausführlich erläutern, welche steuerlichen Folgen sich bei der Veräußerung von Immobilien als Kapitalanlage ergeben und welche Möglichkeiten es gibt, um eventuelle Steuern zu minimieren oder zu umgehen?
Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe.
Mit freundlichen Grüßen,
Claudia Pasche
Sehr geehrte Frau Pasche,
vielen Dank für Ihre Anfrage bezüglich der steuerlichen Folgen bei der Veräußerung von Immobilien als Kapitalanlage. Es ist verständlich, dass Sie unsicher sind und sich Gedanken über mögliche Steuerlasten machen, wenn Sie eine oder mehrere Ihrer Immobilien verkaufen möchten. Ich werde Ihnen daher gerne ausführlich erläutern, welche steuerlichen Aspekte Sie beachten sollten und welche Möglichkeiten es gibt, um die Steuerlast zu minimieren oder zu umgehen.
Grundsätzlich unterliegen Veräußerungsgewinne aus dem Verkauf von Immobilien als Kapitalanlage der Einkommensteuer. Der Veräußerungsgewinn ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Veräußerungserlös und den Anschaffungskosten der Immobilie. Je nach Haltedauer der Immobilie können sich die steuerlichen Folgen unterscheiden. Bei Immobilien, die Sie länger als 10 Jahre halten, können Sie von einer Steuerbefreiung profitieren. In diesem Fall fällt keine Steuer auf den Veräußerungsgewinn an. Für Immobilien, die Sie weniger als 10 Jahre halten, greift hingegen die Spekulationsfrist. In diesem Fall müssen Sie den Veräußerungsgewinn versteuern, allerdings kann je nach persönlichem Steuersatz eine günstige Besteuerung erfolgen.
Um die Steuerlast zu minimieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine Möglichkeit ist die Nutzung des sogenannten Freibetrags für Veräußerungsgewinne. Dieser beträgt derzeit 600 Euro pro Jahr und gilt für alle Veräußerungsgeschäfte, nicht nur für Immobilien. Zudem können Sie Werbungskosten geltend machen, die im Zusammenhang mit dem Verkauf der Immobilie angefallen sind, wie beispielsweise Maklergebühren, Notarkosten oder Instandhaltungskosten. Diese Kosten mindern den Veräußerungsgewinn und somit auch die Steuerlast.
Eine weitere Möglichkeit, die Steuerlast zu reduzieren, ist die Nutzung von steuerlichen Gestaltungsmöglichkeiten. Hierbei kann es sinnvoll sein, einen Sachverständigen hinzuzuziehen, um den Verkehrswert der Immobilie festzustellen und gegebenenfalls Abschreibungen geltend zu machen. Zudem können Sie prüfen, ob es steuerliche Begünstigungen gibt, beispielsweise im Rahmen von Denkmalschutz oder energetischer Sanierung.
Es ist wichtig, dass Sie sich vor einem Verkauf Ihrer Immobilien als Kapitalanlage professionell beraten lassen, um die steuerlichen Folgen abzuschätzen und gegebenenfalls Maßnahmen zur Steueroptimierung zu ergreifen. Ich empfehle Ihnen daher, einen Termin für eine persönliche Beratung zu vereinbaren, um Ihre individuelle Situation zu besprechen und gemeinsam die bestmögliche Vorgehensweise zu erarbeiten.
Ich hoffe, dass ich Ihnen mit diesen Informationen weiterhelfen konnte und stehe Ihnen für weitere Fragen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen,
Anna Karpinski
