Wie kann ich mich gegen Cybermobbing und Hasskommentare im Internet zur Wehr setzen?
Januar 27, 2024 | 40,00 EUR | beantwortet von Chloé Tressel
Sehr geehrte Rechtsanwältin,
ich wende mich an Sie, da ich dringend Hilfe benötige, um mich gegen Cybermobbing und Hasskommentare im Internet zur Wehr zu setzen. Seit einiger Zeit werde ich online von anonymen Personen belästigt und beleidigt. Die Kommentare sind sehr verletzend und haben bereits negative Auswirkungen auf mein Wohlbefinden und meine psychische Gesundheit.
Ich habe bereits versucht, die Kommentare zu löschen und die Täter zu blockieren, aber leider tauchen sie immer wieder unter verschiedenen Accounts auf. Ich fühle mich machtlos und weiß nicht, wie ich mich effektiv dagegen schützen kann. Ich mache mir auch Sorgen um meine persönliche Sicherheit, da die Täter immer aggressiver werden und ich nicht weiß, wie weit sie gehen werden.
Bitte helfen Sie mir, indem Sie mir Möglichkeiten aufzeigen, wie ich mich rechtlich gegen Cybermobbing und Hasskommentare im Internet zur Wehr setzen kann. Gibt es rechtliche Schritte, die ich unternehmen kann, um die Täter zu identifizieren und zur Verantwortung zu ziehen? Welche Maßnahmen kann ich ergreifen, um mich besser zu schützen und die Belästigungen zu stoppen?
Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre Unterstützung und freue mich auf Ihre professionelle Beratung.
Mit freundlichen Grüßen,
Petra Engel
Sehr geehrte Frau Engel,
ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen und dafür, dass Sie sich an mich gewandt haben. Cybermobbing und Hasskommentare im Internet sind leider weit verbreitet und können schwerwiegende Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit der Betroffenen haben. Es ist wichtig, dass Sie sich aktiv dagegen wehren und rechtliche Schritte einleiten, um sich zu schützen und die Täter zur Verantwortung zu ziehen.
Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass Cybermobbing und Hasskommentare strafrechtlich verfolgt werden können. Beleidigungen, Bedrohungen und Belästigungen im Internet sind strafbare Handlungen nach dem Strafgesetzbuch (StGB). Sie können daher Anzeige erstatten bei der Polizei oder Staatsanwaltschaft. Diese können dann Ermittlungen aufnehmen, um die Täter zu identifizieren und zur Verantwortung zu ziehen.
Des Weiteren gibt es auch zivilrechtliche Möglichkeiten, sich gegen Cybermobbing und Hasskommentare zu wehren. Sie können eine Unterlassungserklärung von den Tätern verlangen, in der sie sich verpflichten, keine weiteren beleidigenden oder bedrohlichen Äußerungen zu machen. Bei Zuwiderhandlung können Sie dann rechtliche Schritte, wie z.B. eine einstweilige Verfügung oder eine Klage auf Schadensersatz, einleiten.
Um sich besser zu schützen, empfehle ich Ihnen, Beweise zu sammeln für die Belästigungen, z.B. durch Screenshots der Kommentare oder Nachrichten. Sie sollten auch alle Kommunikation mit den Tätern dokumentieren. Darüber hinaus können Sie Ihre Privatsphäre-Einstellungen in sozialen Medien anpassen, um Ihre Daten besser zu schützen und unerwünschte Kontakte zu blockieren.
Es ist wichtig, dass Sie sich nicht alleine fühlen und professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Sie können sich an Beratungsstellen für Opfer von Cybermobbing wenden oder auch psychologische Unterstützung in Anspruch nehmen, um mit den Belästigungen umzugehen und Ihre psychische Gesundheit zu schützen.
Ich hoffe, dass meine Tipps Ihnen weiterhelfen und wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Bekämpfung von Cybermobbing und Hasskommentaren im Internet.
Mit freundlichen Grüßen,
Chloé Tressel
Rechtsanwältin für Medienrecht
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