Sind die Gebühren eines Rechtsanwalts steuerlich absetzbar?
September 12, 2022 | 70,00 EUR | beantwortet von Alice Schulz
Sehr geehrter Rechtsanwalt,
ich wende mich an Sie mit einer Frage bezüglich der steuerlichen Absetzbarkeit von Rechtsanwaltsgebühren. Mein Name ist Zofia Ullmann und ich stehe aktuell vor einem rechtlichen Problem, für das ich die Unterstützung eines Anwalts in Anspruch nehmen muss. Da ich jedoch nicht über unbegrenzte finanzielle Mittel verfüge, mache ich mir Gedanken darüber, ob die anfallenden Anwaltskosten steuerlich absetzbar sind.
Die aktuelle Situation ist folgende: Ich bin in einen Rechtsstreit geraten, der eine rechtliche Beratung und Vertretung durch einen Anwalt erfordert. Die damit verbundenen Gebühren sind natürlich nicht unerheblich und belasten mein Budget zusätzlich. Daher frage ich mich, ob es Möglichkeiten gibt, die Kosten für den Rechtsanwalt steuerlich geltend zu machen und somit zumindest teilweise zu entlasten.
Meine Sorgen liegen vor allem darin, dass ich nicht weiß, ob ich im Fall einer steuerlichen Absetzbarkeit die entsprechenden Voraussetzungen erfülle oder ob es bestimmte Einschränkungen gibt, die zu beachten sind. Daher benötige ich dringend Klarheit darüber, ob und in welchem Umfang die Gebühren eines Rechtsanwalts steuerlich absetzbar sind.
Meine Frage an Sie lautet daher: Sind die Gebühren eines Rechtsanwalts steuerlich absetzbar und wenn ja, unter welchen Voraussetzungen und in welcher Höhe? Gibt es eventuell bestimmte Nachweise oder Dokumente, die ich hierfür benötige? Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir hierzu Auskunft geben könnten, damit ich meine finanzielle Situation besser planen kann.
Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe.
Mit freundlichen Grüßen,
Zofia Ullmann
Sehr geehrte Frau Ullmann,
vielen Dank für Ihre Anfrage bezüglich der steuerlichen Absetzbarkeit von Rechtsanwaltsgebühren. Gerne erläutere ich Ihnen die relevanten Informationen zu diesem Thema.
Grundsätzlich sind die Kosten für anwaltliche Beratung und Vertretung steuerlich absetzbar. Gemäß § 33 Einkommensteuergesetz können Aufwendungen für Rechtsberatung als außergewöhnliche Belastungen geltend gemacht werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Rechtsberatung notwendig ist, um die eigenen Rechte zu wahren oder eine drohende Rechtsverletzung abzuwehren.
Um die Rechtsanwaltsgebühren steuerlich absetzen zu können, müssen Sie jedoch bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Zum einen müssen die Kosten tatsächlich angefallen sein und nachgewiesen werden können. Das bedeutet, dass Sie eine Rechnung oder Honorarvereinbarung vorlegen müssen, aus der die Höhe der Gebühren hervorgeht. Zudem muss die anwaltliche Leistung in einem direkten Zusammenhang mit Ihrer beruflichen oder privaten Lebensführung stehen.
Des Weiteren müssen die Rechtsanwaltskosten zumutbar sein, das heißt, sie dürfen nicht unverhältnismäßig hoch sein im Verhältnis zu Ihren Einkünften und Ihrem Vermögen. Hierbei wird individuell geprüft, ob die Kosten als angemessen gelten.
Es ist wichtig zu beachten, dass die steuerliche Absetzbarkeit von Rechtsanwaltsgebühren im Rahmen der außergewöhnlichen Belastungen erfolgt. Das bedeutet, dass diese Kosten nur in bestimmten Fällen und unter bestimmten Bedingungen absetzbar sind. Es empfiehlt sich daher, vorab mit einem Steuerberater zu sprechen, um sicherzustellen, dass die Voraussetzungen für die steuerliche Absetzbarkeit erfüllt sind.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Gebühren eines Rechtsanwalts grundsätzlich steuerlich absetzbar sind, wenn sie notwendig sind und im Rahmen der außergewöhnlichen Belastungen geltend gemacht werden. Achten Sie darauf, alle relevanten Unterlagen und Nachweise zu sammeln, um die Absetzbarkeit der Kosten zu gewährleisten.
Ich hoffe, dass ich Ihnen mit diesen Informationen weiterhelfen konnte und stehe Ihnen bei weiteren Fragen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen,
Alice Schulz
Rechtsanwältin
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