Nierenstein
April 18, 2011 | 20,00 EUR | beantwortet von Uni-Arzt Freddy Feuerstein
Guten Abend ich wurde am Samstag mit schlimmen Nierenschmerzen ins Krankenhaus gebracht wo man Blut im Urin feststellte. Ich wurde direkt weiter in eine Klinik mit Urologie gebracht wo man mit Ultraschall einen Nierenstein mit der Grüße von 0,3-0,5 cm entdeckte. Ich bekam beim Arzt eine Spritze und die Schmerzen waren weg. Gestern wurde noch ein Röntgenbild mit Kontrastmitteln gemacht wo man keinen Nierenstein mehr gesehen hat außerdem haben die Schmerzen nachgelassen deshalb wurde ich aus dem Krankenhaus wieder entlassen. So meine Frage ist kann es sein das der Nierenstein unbemerkt ausgeschwemmt wurde? ich verspüre ein leichtes Ziehen in der Nierengegend was ich aber darauf zurückführe das da ein Stein durchgegangen ist wo den Harnleiter gereizt hat. Ich habe zur zeit starken Harndrang aber ich Trinke sehr viel und ich kann normal auf Toilette freue mich auf ne schnelle Antwort.
Sehr geehrter Fragender,
Sie beschreiben dem typischen Verlauf einer Nierenkolik mit Steinabgang. Ihr Nierenstein war nicht der grösste, von daher kann es durchaus sein, dass er unbewusst abgegangen ist.
Blut im Urin ist ein typisches Zeichen für einen Nierenstein, daher brauchen Sie sich keine zusätzliche Sorgen zu machen.
Die verabreichten Schmerzmittel linderten die Symptome, allerdings beheben sie natürlich nicht die Ursache. Wahrscheinlich haben Sie etwas spasmolytisches wie Buscopan o-ä-erhalten, dies führt zu einer Entspannung der glatten Muskulatur, die auch in Harnleiter und Blase "verbaut " ist. Die Entspannung kann auch helfen, dass ein Stein Richtung Blase weiter befördert wird.
Theroretisch kann der Stein auch noch in der Blase liegen, da er anscheinend nicht mehr in der Niere auffindbar ist. Das Ultraschall ist zudem eine stark untersucherabhängige Untersuchungstechnik, daher sind die Angaben nur selten völlig objektivierbar. Obwohl man bei einer urologischen Fachklinik schon davon ausgehen kann, dass Sie ihr Handwerk verstehen.
Also zusammenfassend kann man sagen:
1. Die bisherige Behandlung war richtig.
2. Jetzt ist erst einmal "wait and see", auf gut Deutsch "Abwarten und Tee trinken " angesagt.
3. Sollten Symptome wieder auftauchen, können Sie sich wieder in Behandlung begeben.
4. Wer einmal einen Stein hat wird ihn wieder bekommen. Sie sind auch in Zukunft gefährdet wieder einen Stein zu bekommen, daher sollten Sie wenn Sie wieder die gleichen Symptome aufweisen mit einem Urologen gemeinsam auf Ursachenforschung gehen.
5. Ein einmaliger Nierenstein trifft fast jeden fünfen zwischen 30 und 60 Jahren und sollte Sie daher nicht unnötig beunruhigen.
Ihnen erst einmal alles Gute
Herzlichst
Torben C. Müller
P.S. Bei Nachfragen gerne.
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