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Frag einen Arzt zum Thema sonstige Frage an Ärzte

Notfallhergang

Sehr geehrte Damen und Herren, für meine medizinische Ausarbeitung benötige ich einen ärztlichen Rat. Das Thema und die angegebene Notfallsituation belaufen sich auf das Thema Notafallrettung.

Eine Frau 26 ist aus 6m Höhe gefallen....Ist leicht zyanotisch, tachypnoeisch, stöhnt laut und äußert unverstädliche laute...Monokelhämatom links, tiefe Kopfplatzwunde temporal links, Achsenfehlstellung des rechten Oberschenkels....RR 70mmHg syst, Puls 120/min, EKG Sinustachykardie, SpO2 90%, Haut kalt, schweißig

Ich benötige einen detaillierten Überblick der Elementarmaßnahmen in dieser Notfallsituation.

Dr. med. Ralf Berg

Sehr geehrter Fragende/r,

ich nehme an Sie wollen wissen was ein Notarzt, bzw. Rettungsassistent bei Eintreffen bei dieser Frau tun würden.
Sie haben sich hier mit Ihrer Schilderung eine besonders komplexe Situation ausgedacht, bei der so viel mögliche Verletzungen und Maßnahmen erforderlich sind, dass man hier abwägen und gewichten muss, was man zuerst, was man vor Ort oder das man später macht.
Auf jeden Fall muss man sich zunächst durch weitere Diagnostik und Untersuchung ein Bild davon machen was von dennachfolgenden Verletzungsmustern wahrscheinlich und in welchem Umfang vorliegt. Auch bestimmt die Dynamik der Verletzungsfolgen (Stabilsierung des Blutdrucks, oder weiterer Abfall, Verschlechtungerung oder Stabilisierung der respiratorischen Funktion, Zunahme des Komas oder gleichbleibender Status, Ausmaß Reihenfolge und Art der "Elementarmaßahmnen"

Mögliche Verletzungen bei obigem Szeniario sind

1. Nervensystem und Rückenmark
Von Conmotio (Gehirnerschütterung) bis zum Schädelhirntrauma (Grad I bis III) mit oder ohne Schädelbasisfraktur mit oder ohne Hirnblutung ist hier alles drin
Bei 6 Meter Sturzhöhe muss mit Verletzungen der Wirbelsäule gerechnet werden, daher sollten spezielle Bergetechniken angewandt werden, wenn dies die Kreislaufsituation und die Zerebrale Situation sowie die Atmung noch zulassen

2. Stumpfes Thoraxtrauma
Rippenverletzungen, instabiler Thorax, Lungenkontusion mit Einschränkung der respiratiorischen Funktion

3. Herz-Kreislaufsituation
Schock, Hypovolämie, v.a. intraabdominellen Blutverlust,
Einblutung in die Oberschenkelfraktur

4. Stumpfes Bauchtrauma
Wegen Sturzhöhe und Blutdrucksituation

5.Extremitätenverletzungen
v.a Oberschenkel/Hüftfraktur

6.Sonstige Verletzungen
Kopfplatzwunde, Suche nach Begleitverletzungen

Falls dies eine fiktive Situation ist müssen Sie sich also entscheiden, in welche der genannten möglichen Verletzungen die "Hauptrolle" spielen soll.

Bevor der Notarzt mit irgendwelchen Maßnahmen beginnt, sollte er versuche mit den wenigen Mitteln, die vor Ort zur Verfügung stehen, die og. Situation und die Schädigung der oben angesprochenen Systeme zu veri/oder falsifizieren und deren Schwere einzuschätzen.

1. Diagnostik
Der "Bodycheck" der in diesem Fall als Erstmaßnahme durchgeführt wird sollte enthalten:

bez. der Kopfverletzung:
Ansprache, Pupillenkontrolle, Blutung aus dem Gehörgang?

bez. von Wirbelsäulenverletzunge:
Spontanbewegungen von Armen und Beinen, DS der Wirbelsäule,

Suche nach Verletzungen am Thorax
Abtasten der Schlüsselbeine, der Rippen des Sternums, Auskulation der Lunge (kann auch erst beim 2ten Bodychek gemacht werden wenn die respiratorische Situation stabil ist)

Suche nach Verletzungen im Abdomen (Abtasten ggf. Auskultieren), Abtasten des Beckens.

An den Beinen: kurzer Check ob andere Gelenke unverletzt sind, wenn zugänglich Leisten und Fusspulse tasten (kann ggf im Rettungswagen nach entfernen der Kleidung nachgeholt werden.

2. Erstmassnahmen:
Folgende Maßnahme sollten in jedem Fall erfolgen:

Schaffen von einem oder zwei Venenzugängen.
Infusion von Plasmaexpander (z.b Häes 5%) und Elektrolytlösung (z.b. Sterofundin) zwecks

Gabe von Sauerstoff über Nasensonde oder Maske

Falls Atmung, Kreislauf und Bewußtsein weiter stabil
Bergen des Pateinten mit der SChaufeltrage und Stabilisierung in der Vakkummatratze, dabei Schienung der OS Fraktur,

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Experte für sonstige Frage an Ärzte

Dr. med. Ralf Berg

Dr. med. Ralf Berg

Ühlingen-Birkendorf

Studium an der Universität Freiburg
Promotion überdas Monitoring bei Narkosen Universität Freiburg.
Facharztausbildung zum Anästhesisten und FA für Allgemeinmedizin in Freiburg und Hamburg,
Vorlesungsassisten am Lehrstuhl für Allgemeinmedizin an der Uni Hamburg

Rettungsdienstliche Tätigkeiten in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Hessen und in der Schweiz.

Seit 1998 in eigener Praxis niedergelassen, Nebentätigkeit als Anästhesist und Notdienstätigkeit in Kliniken und ambulant. Leitung von Fortbildungs- und Qualitätszirkeln, Mitglied im DHÄV und der AGSWN, Qualitätszirkel Moderator, Forschungspraxis der Universität Heidelberg , Ausbildungspraxis für Allgemeinmedizin im Rahmen der Verbundweiterbildung der Uni Heidelberg

Expertenwissen:
  • Allgemeinmedizin
  • Anästhesie
  • Innere Medizin
  • sonstige Frage an Ärzte
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