Welche Rolle spielt die Genetik bei der Entstehung von Krebs?
Januar 2, 2024 | 40,00 EUR | beantwortet von Andrea Schlosser
Sehr geehrter Arzt,
mein Name ist Selma Heck und ich wende mich an Sie, da ich einige Fragen zum Thema Krebs und Genetik habe. In meiner Familie gab es leider schon mehrere Fälle von verschiedenen Krebsarten, und das macht mich sehr besorgt. Ich frage mich, welche Rolle die Genetik bei der Entstehung von Krebs spielt und ob ich ein erhöhtes Risiko habe, ebenfalls an Krebs zu erkranken.
Meine Mutter hatte Brustkrebs und mein Großvater mütterlicherseits hatte Darmkrebs. Zudem ist auch meine Tante väterlicherseits an Eierstockkrebs erkrankt. Diese familiäre Häufung von Krebserkrankungen beunruhigt mich und lässt mich darüber nachdenken, ob ich möglicherweise auch ein genetisches Risiko trage.
Ich frage mich, ob es Tests gibt, mit denen man genetische Veränderungen identifizieren kann, die das Risiko für Krebs erhöhen. Falls bei mir genetische Risikofaktoren festgestellt werden, was könnte ich dann tun, um mein Risiko zu verringern? Gibt es präventive Maßnahmen oder Vorsorgeuntersuchungen, die mir helfen könnten, frühzeitig Krebs zu erkennen oder sogar zu verhindern?
Ich würde gerne mehr darüber erfahren, wie die Genetik bei der Entstehung von Krebs eine Rolle spielt und welche Möglichkeiten es gibt, sich vor Krebs zu schützen, insbesondere in meinem Fall mit einer familiären Vorbelastung. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir dazu einige Informationen geben könnten.
Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe.
Mit freundlichen Grüßen,
Selma Heck
Liebe Selma Heck,
ich danke Ihnen für Ihre Nachricht und Ihr Vertrauen in meine Expertise zum Thema Onkologie. Es ist verständlich, dass Sie sich angesichts der familiären Häufung von Krebserkrankungen Sorgen machen und mehr über die Rolle der Genetik bei der Entstehung von Krebs erfahren möchten.
Es ist tatsächlich bekannt, dass genetische Faktoren eine bedeutende Rolle bei der Entstehung von Krebs spielen. Einige Menschen tragen bestimmte genetische Veränderungen, die ihr Risiko für die Entwicklung von Krebs erhöhen können. Es gibt verschiedene genetische Tests, die es ermöglichen, solche Risikofaktoren zu identifizieren. Zu den bekanntesten gehören die BRCA-Tests, die genetische Veränderungen in den BRCA1- und BRCA2-Genen aufdecken, die mit einem erhöhten Risiko für Brust- und Eierstockkrebs in Verbindung gebracht werden.
In Ihrem Fall, mit einer familiären Vorbelastung von Brust-, Darm- und Eierstockkrebs, könnte es sinnvoll sein, mit einem Facharzt für Genetik zu sprechen und eine genetische Beratung sowie Tests in Betracht zu ziehen. Wenn bei Ihnen genetische Risikofaktoren festgestellt werden, können verschiedene präventive Maßnahmen ergriffen werden, um Ihr Risiko zu verringern. Dazu gehören regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, eine gesunde Lebensweise, eine angepasste Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und in einigen Fällen auch medikamentöse Prävention oder sogar präventive Operationen.
Es ist wichtig zu betonen, dass genetische Veranlagungen nicht zwangsläufig bedeuten, dass man zwangsläufig an Krebs erkranken wird. Es handelt sich lediglich um erhöhte Risiken, die durch präventive Maßnahmen reduziert werden können. Daher ist es ratsam, regelmäßig mit einem Facharzt für Onkologie zusammenzuarbeiten, um Ihr individuelles Risiko zu bewerten und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es definitiv Möglichkeiten gibt, Ihr Risiko für Krebs zu verringern, insbesondere bei einer familiären Vorbelastung. Ich empfehle Ihnen dringend, mit einem Facharzt für Genetik und Onkologie zu sprechen, um Ihre Situation zu besprechen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Ich hoffe, dass diese Informationen hilfreich für Sie sind und stehe Ihnen bei weiteren Fragen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen,
Andrea Schlosser, Fachärztin für Onkologie
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