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Frag einen Arzt zum Thema Onkologie

Gastritis Typ A

Sehr geehrte Damen und Herren,

bei einer routinemäßigen Magenspiegelung aufgrund einer bevorstehenen Gallenblasenop habe ich folgende Diagnose erhalten: Im Corpus befindet sich das Bild einer chronisch, atrophierenden Typ A Gastritis mit deutlicher Reduktion der Parietalzellen und einer Hyperplasie neuroendokriner Zellen. Sonst endoskopisch und bioptisch ohne Befund, H. pylori: negativ.

Seit dieser Diagnose bin ich total verunsichert und leide unter Ängsten bzgl. Magenkrebs. Können Sie mir sagen wie hoch mein Risiko an Magenkrebs zu erkranken im Gegensatz zu Personen ohne Gastritis a ist? Sollte tatsächlich ein erhöhtes Risiko bestehen, halten sie eine Magenspiegelung in Abständen von einem Jahr für ausreichend, oder kann sich Magenkrebs auch schneller entwickeln?
Ich habe gelesen Magenkrebs entwickelt sich über Stufen. Können Sie anhand meines Befundes eine Aussage über den Zustand meiner Magenschleimhaut treffen, oder ist dies per Ferndiagnose gar nicht möglich? Sollte die Magenschleimhaut bereits zerstört sind, wie schnell kann sich daraus ein Magenkarzinom entwickeln?Mein Vitamin B 12 ist bereits im unteren Bereich und ich muss ab sofort spritzen. Ich kann vor Angst nicht mehr richitg schlafen.
Insbesondere da bereits meine Mutter an Darm und Gebärmutterkrebs erkrankt ist.Dieser wurde zum Glück rechtzeitig erkannt. Ich bedanke mich für Ihre Mühe und Ihre Antwort
Liebe Grüße

Nadja Struß

Sehr geehrter Fragesteller,

bei der Typ-A Gastritis produziert der Körper Antikörper gegen die Parietalzellen in der Magenschleimhaut, dies führt zu einem Vitamin B12 Mangel. Bei ca. 10% der Patienten mit einer Hyperplasie der enterochromaffinen Zellen (ECL-Zellen, neuroendokrine Zellen) kommt es zu bösartigen Neubildungen.
Es gibt keine festen Kontrollintervalle für die Magenspiegelung, mit jährlichen Kontrollen sowie bei entsprechenden Magen-Darmbeschwerden sind Sie auf der sicheren Seite (Gewichtsverlust, Völlegefühl, Magenschmerzen im nüchternen Zustand).

Man sollte auch im Hinterkopf behalten, dass ca. die Hälfte der Patienten mit Autoimmungastritis auch Antikörper gegen Schilddrüsenantigene bilden (wie bei Hashimoto oder Morbus Basedow), dies führt zu einer Schilddrüsenunterfunktion.

Eine ursächliche Therapie gibt es leider nicht für die Autoimmungastritis, im Fokus steht das Verhindern von Folgeerkrankungen wie Vitamin B12-Mangel und Magenkrebs.

Alles Gute,

Nadja Struß

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Experte für Onkologie

Nadja Struß

Nadja Struß

Göttingen, Württ

Wissenschaftliche Mitarbeiterin/Assistenzärztin an der Universitätsmedizin Göttingen

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