Frag-Einen

Frag einen Arzt zum Thema Onkologie

Erhöhte Entzündungswerte drei Monate nach erfolgreicher Lungenkrebs OP ... T1-N0-M0

Bei meiner Mutter wurde vor drei Monaten ein Lungentumor (T1, N0, M0) diagnostiziert. In einer folgenden OP wurden zwei Lungenlappen entfernt. Sie hatte keinerlei Beschwerden - ein Zufallsfund. Körperlich hat sie die OP super verkraftet - sie sagt selbst, dass sie keine Veränderung zu früher merkt (weniger Luft etc) - auch wenn es nach dieser schweren OP natürlich an der OP-Naht mal ziept. Sie hatte weder eine Chemotherapie, noch eine sonstige weitere Nachbehandlung, welche direkt in Verbindung mit dem Tumor stehen würde. Die Angst jedoch ist noch sehr stark vorhanden - so dass inzwischen eine schwere Depression vorlag - aber hier ist sie in Behandlung (Onkologischer Psychotherapeut), dazu bekommt sie Mediakamente (Antidepressiva) und ab dem 31.07. ist eine Kur geplant.

Gestern nun hatte Sie Ihre erste Nachuntersuchung beim Lungenarzt - verschiedene Tests wurden gemacht, alle fielen sehr gut aus (Lungenfunktion 83%), auch ein Röngtenbild wurde erstellt - ohne Befund. Meine Mutter war sehr sehr glücklich...

Heute nun der Anruf vom Arzt: Die Blutuntersuchung hat ergeben, dass Entzündungswerte erhöht seien (normal wäre irgendwas bis 20 - meine Mutter liege \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\"leicht erhöht bei 38\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\". Sie solle morgen ein CT machen lassen - die Ergebnisse wären dann Montag verfügbar.

Nun ist sie natürlich am Boden zerstört - insbesondere das lange Warten auf die Ergebnisse macht sie völlig fertig. Ich weiß, dass hier niemand die Ergebnisse des CT\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\'s vorhersagen kann, aber vielleicht kann eine Einschätzung getroffen werden, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass hier etwas \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\"böses\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\" Schuld ist. In meinen Augen als Laie ist die Wahrscheinlichkeit gering, aber meine Worte wirken natürlich nicht. Gerne würde ich ihr zumindest etwas die Angst nehmen wollen - schließlich gibt es doch sicherlich viele mögliche Gründe für erhöhte Entzündungswerte - Krebs dürfte kaum die wahrscheinlichste Ursache sein, oder irre ich?

Vielleicht kann einer von Ihnen hier etwas zu Wahrscheinlichkeiten sagen?

Dr. med. Frauke Gehring

Guten Abend,

bei Ihrer Mutter handelt es sich nur um eine leichte CRP- Erhöhung, die uns alle optimistisch stimmen sollte!

CRP steigt bei Entzündungen an, bei bakteriellen Infekten, rheumatischen Erkrankungen und Wunden.

Da der Wert nicht sehr erhöht ist, kann eine beginnende bakterielle Bronchitis, aber natürlich auch eine Blasenentzündung (nicht alle Harnwegsinfekte merkt man), eine Divertikulitis (Enddarmreizung) oder ein leichter gynäkologischer Infekt dahinter stecken.

Beunruhigend im Bezug auf Tumorwachstum wäre ein Wert deutlich über 50, eher 100mg/l. Darum halte ich die Wahrscheinlichkeit, dass der Tumor zurückgekehrt ist, für sehr gering, auch anlässlich des Stagings T1,N0,M0.

Das CT wurde aus Sicherheitsgründen angesetzt, um auch die höchstens 5% Wahrscheinlichkeit, dass es doch wieder der Tumor ist, auszuschließen. Der Arzt will eben auf jeden Fall sicher gehen.

Ich hoffe, dass es Ihnen gelingt, Ihre Mutter zu beruhigen, und wünsche ihr von Herzen alles Gute!

Mit freundlichen Grüßen, Dr. F. Höllering, Fachärztin für Innere- und Allgemeinmedizin

fadeout
... Interessiert Sie diese Frage ebenfalls?
Sie können für nur 7,50 EUR die Antwort vollständig einsehen.

Experte für Onkologie

Dr. med. Frauke Gehring

Dr. med. Frauke Gehring

Arnsberg

Staatsexamen 1984 in Kiel, seit 1992 in eigener Praxis niedergelassen. Onlineberatung seit 2001 bei Almeda, Focus (als ärztliche Leiterin), Onmeda, Bild der Frau. Moderatorin, Dozentin für medizinische Themen.

Expertenwissen:
  • Allgemeinmedizin
  • Gynäkologie
  • Homöopathie / Naturheilverfahren
  • Innere Medizin
  • Neurologie / Nervenheilkunde
  • sonstige Frage an Ärzte
vollständiges Profil