Carzinombehandlung per SIRT
Februar 27, 2012 | 30,00 EUR | beantwortet von Dr. med. Kathrin Hamann
Bei einer 82-jährigen Frau soll ein differenzierter hepatozellulerer Carzinom (HCC) (12 cm groß am rechten Leberlappen) mittels einer SIRT (selektive innere Radiotherapie) behandelt werden. Laut Aussagen in etlichen Internetforen sollte man um diese Behandlung einen großen Bogen machen. Wir sind nun total verunsichert. Wir hätten gerne eine unabhängigen Rat was zu tun ist. Außerdem würde uns interessieren, wie oft solche Behandlungen in Deutschland durchgeführt werden und wie groß die Changen einer Verbessserung sind. Ebenfalls interessieren uns event. Alternativen. Der letzte Untersuchungsbericht kann auf Wunsch angefordert werden.
Guten Tag,
ich möchte versuchen, ihnen eine zufriedenstellende Antwort zu geben.
Dieses neue und vielversprechende Verfahren weckt oft die Hoffnung auf Heilung, was leider nicht der Fall ist. Es verbessert die Lebensqualität udn verlängert die verbleibende Lebenszeit. Doch ist eine Heilung nicht zu erwarten und dies führt sicher zu den vielen enttäuschten negativen Beiträgen im Internet.
Es ist aber eine gute Methode, die nicht so belastend wie eine OP oder Chemotherapie ist.
Deutschlandweite Zahlen kenne ich leider nicht, jedoch führt das radiologische Zentrum in München Klinikum Großhadern (Uniklinik) etwa 300 solcher Behandlungen jährlich durch. Ich gehe davon aus, dass andere Nuklearmedizinische Zentren in den größeren Unikliniken ähnlich hohe Behandlungszahlen haben.
In jedem Fall ist eine Verbesserung der Lebensqualität möglich und insbesondere eine Verkleinerung der Tumorherde.
Das HCC ist eines der Tumore, für welche SIRT in Frage kommt. Bevor sich sich jedoch für diese Behandlung entscheiden, machen sie einen Gesprächstermin und bringen alle ihre Unterlagen mit. Auch sollten die Kosten angesprochen werden. Viele Zentren haben spezielle Verträge mit einzelnen Krankenkassen, welche dann die Bezahlung übernehmen. Doch sollten sie dies bitte vorher mit ihrer Kasse und mit den behandelnden Ärzten abklären.
Alternative Therapien wie Bestrahlung oder Chemotherapie sind sehr belastend und mit weniger Besserungsraten. Auch die Homöopathie kann helfen oder pflanzliche Behandlung mit Mariendistelpräparaten. Doch darf auch damit keine Heilung erwartet werden.
Gesunde Ernährung (vitaminreich durch viel Obst und frisches Gemüse) und reichlich Wasser trinken (etwa 200ml= 1 Glas pro Stunde) unterstützt und kräftigt ihr Immunsystem und die Abwehr.
Alles Gute und wenn sie Fragen dazu haben, antworte ich ihnen gern weiter.
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