Frag-Einen

Frag einen Arzt zum Thema Onkologie

auffällige Blutwerte, Maßnahmen

Guten Tag,

ich habe seit mindestens 2008 einen erhöhten CRP Wert (zwischen 7 und 9), der nun bestätigt wurde. Desweiteren EPCHG (was immer das ist) von 22,6, ebenfalls erhöht.

Bin nun vor kurzem umgezogen und habe die Werte bei einem neuen Arzt checken lassen. Dieser meinte gestern, es wäre keine Autoimmunerkrankung, sondern könne sich z.B. um eine onkologische Erkrankung handeln und umfassende Untersuchungen wie Magen-, und Darmspiegelung, Röntgen mit Kontrastmitteln wären nötig. Ein Teil der Untersuchungen soll bereits morgen stattfinden.

Mich würde eine zweite Meinung interessieren, ob dies alles wirklich notwendig ist. Vielen Dank!

Dr. med. Olaf Stephan

Sehr geehrter Fragender,

leider sind die von Ihnen übermittelten Informationen so dürftig, dass es nahezu unmöglich ist, Ihnen eine konkrete Antwort zu geben. Um es vorweg zu nehmen, ich weiss auch nicht, was mit EPCHG für ein Laborwert gemeint ist.
Das CRP ist ein im menschlichen Organismus gebildetes Protein, das unspezifisch bei jeder Art von Entzündung in seiner Konzentration erhöht ist, aber nicht zwangsläufig auf ein Tumorleiden hindeutet. Da das CRP bei Ihnen seit zwei Jahren mehrfach erhöht gemessen wurde, ist hier u. a. auch an eine chronische Entzündung zu denken, wie z. B. eine Erkrankung des rheumatischen Formenkreises, ein chronischer Harnwegsinfekt, eine chronische Nebenhöhlenentzündung oder eine chronische Darmerkrankung etc.. Eine nähere Eingrenzung kann ich leider in Unkenntnis der bei Ihnen vorhandenen Symptomatik sowie Alter und Geschlecht nicht vornehmen. Ein Tumorleiden würde bei der Vielzahl der in Frage kommenden möglichen Diagnosen erst sehr weit hinten rangieren. Auch wäre es sehr ungewöhnlich, dass ein Tumor über so lange Zeit (zwei Jahre) besteht, ohne ernsthafte Komplikationen oder Symptome hervorzurufen.
Einige der von Ihnen erwähnten Untersuchungen sind allerdings invasiv (z. B. Endoskopie oder Kontrastmittelröntgen), so dass hier auch immer ein gewisses Komplikationsrisiko besteht. Leider kann ich wie gesagt aber zur Notwendigkeit der geplanten Untersuchungen auf Grund mangelnder Information nicht Stellung nehmen, das sollten Sie mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen. Wie gesagt, ich würde das Hauptaugenmerk bei der Diagnostik auf die Suche nach einer Entzündung legen, wobei hier natürlich auch verschiedene radiologische und endoskopische Verfahren indiziert sind. Ich hoffe, dass ich Ihnen den Umständen entsprechend etwas weiter helfen konnte.

Mit freundlichen Grüßen O. Stephan

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Experte für Onkologie

Dr. med. Olaf Stephan

Dr. med. Olaf Stephan

Berlin

Ärztliche Tätigkeit seit ca. 17 Jahren, durchweg im stationären Bereich, neben den o.g. Fachrichtungen Erfahrungen in der Intensivmedizin, Angiologie, Kardiologie und gastroenterologischen Endoskopie vorhanden.

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