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Frag einen Arzt zum Thema Neurologie / Nervenheilkunde

Starke Kopfschmerzen nach Prednisolon möglich?

Hallo,

folgendes zum Hintergrund:

Ich habe vor ca. 3 Wochen eine starke Erkältung gehabt, welche dann auch zu einer Mittelohrentzündung geführt hat. Die Mittelohrentzündung führte dann zu einem Tinnitus, welcher mit Prednisolon (zusätzlich zum Antibiotika) behandelt wurde. Folgendes Schema wurde angewendet:

30.01. 100mg
31.01. 100mg
01.02. 75mg
02.02. 75mg
03.02. 50mg
04.02. 25mg
05.02. 25mg
06.02. 25mg
07.02. 12,5mg
08.02. 12,5mg

Nun hab ich seit dem 06.02. starke Kopfschmerzen, die so extrem sind, dass ich teilweise nichts machen kann und mir fast übel wird vor Schmerzen. Diese Kopfschmerzen werden im Laufes des Tages schlimmer und erreichen gegen Abend / in der Nacht ihren Höhepunkt. Morgens nach dem Aufstehen sind sie auch schlimm, werden aber im Laufes des Vormittages besser. Die letzten Tage hatte ich tagsüber fast keine - abends dann aber wie gewohnt starke Schmerzen. Heute sind sie wieder auch Vormittags stärker. Ich versuche mir mit Paracetamol zu helfen, aber es wirkt nur bedingt.

Zusätzlich Symptome habe ich nur Sodbrennen und Magenbrennen, welcher aber wohl auf das Cortison und meine vorherige Gastritis zurückzuführen sind. Mein Nacken tut auch leicht weh, so wie als wenn er angespannt wäre, Bewegung ist aber nicht eingeschränkt. Von der Erkältung sind kaum noch Symptome über: kein Fieber, Husten, Ohrenschmerzen, einzig die Nase ist noch ein wenig verschnupft.

Ein MRT wurde noch Anfang des Jahres auf Grund einer Papillenstauung durchgeführt - ohne Befund. Mein Hausarzt schiebt die Kopfschmerzen auf einen "Entzug" des Cortisonmedikaments, meinte aber es sollte innerhalb von 3-4 vorbei sein. Das ist nun 5 Tage her.

Da mein Neurologe leider diese Woche nicht verfügbar ist und mein Hausarzt mir nicht wirklich helfen konnte, wende ich mich an Sie, um Ansätze dafür zu bekommen, ob diese Kopfschmerzen wirklich mit dem Prednisolon zusammenhängen können oder ob ich anderweitig vorstellig werden sollte. Wie sollte ich sinnvollerweise vorgehen und was kann ich eigenständig gegen die Kopfschmerzen unternehmen? Vielen Dank.

Nadja Struß

Sehen geehrter Fragesteller,

Kopfschmerzen nach Cortisontherapie ist keine typische Nebenwirkung, höchstens über eine Erhöhung des Hirndrucks, welchen das Cortison auslösen kann (selten). Ein Zusammenhang Ihrer Kopfschmerzen zur Cortisontherapie ist aber unwahrscheinlich, da die Therapie nur 10 Tage in moderaten Dosierungen durchgeführt wurde.

Die Nackenschmerzen könnten auch ein Auslöser sein. Sie sollten sich internistisch oder allgemeinärztlich vorstellen um eine Abklärung auch Ihrer Magenbeschwerden zu veranlassen. Allein die Tatsache, dass Sie Ihre Schmerzen mit Paracetamol selbst nicht in den Griff kriegen ist Grund genug für eine Arztvorstellung.

Ein Ausschleichen einer Kortisonbehandlung ist erst nach 3-wöchiger Therapie in sehr kleinen Schritten erforderlich, "Entzugssymtpome" durch ein abruptes Absetzen führen zu einer Nebennierenunterfunktion, auch diese zeigt sich aber nicht durch Kopfschmerzen, sondern durch starke Magen-Darmsymptome, Blutdruckabfall und Fieber.

Mit freundlichen Grüßen,

Nadja Struß

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Experte für Neurologie / Nervenheilkunde

Nadja Struß

Nadja Struß

Göttingen, Württ

Wissenschaftliche Mitarbeiterin/Assistenzärztin an der Universitätsmedizin Göttingen

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