Frag-Einen

Frag einen Arzt zum Thema Neurologie / Nervenheilkunde

Rückfall in den ersten Behandlungswochen Antidepressiva

Sehr geehrter Experte,
ich wurde aufgrund Angst und Panikzuständen vor etwas über drei Wochen in einer Klinik auf Amioxid neuraxpharm (morgens 30, abends 60) eingestellt. Die Wahl fiel auf dieses (ja eher unübliche) Medikament da ich mit dem früheren Equilibin schon früher guten Erfolg hatte und SSRI nicht vertrage.

Die Wirkung setzte (trotz Zweifel, kann also kein Placeboeffekt gewesen sein) ganz "nach Vorschrift" ein, erst sedierend, dann antriebs-und stimmungssteigernd. Ich war letzte Woche, also in Woche 3 schon fast wieder die Alte und glücklich darüber.

Doch seit drei Tagen habe ich einen starken Rückfall in die Panik, evtl. auch durch Zusatzstress.

Dadurch bin ich nun nach drei Wochen wieder auf meine Bedarfsmedikamente angewiesen (Atosil, Tavor) Was bedeutet das?
Kann das vorkommen oder muss ich schon die Medikation in Frage stellen. (Was ich in meiner Panik ehrlich gesagt tue und nun voller Angst bin nun wieder am Nullpunkt angekommen zu sein)
Vor Tavor habe ich Heidenrespekt und fürchte mich vor einer Abhängigkeit, komme aber die letzten Tage ohne nicht klar, habe das natürlich in meiner Hoffnung auf das Amioxid zunächst noch versucht.
Kann es sein dass es für mich noch zu früh für eine "stabile Lage" ist, ich lese in verschiedenen Quellen unterschiedliche Zeitangaben, im Beipackzettel 6-8 Wochen.
Wie ist die Erfahrung, kann es nach einer ersten Besserung in den ersten Wochen noch zu einem derartigen Rückschlag kommen? Wie lange kann ich Tavor nutzen ohne eine Abhängigkeit fürchten zu müssen (nehme zur Zeit 1 Tablette täglich, selten 2 in der Dosierung 1,0)
Ich muss noch dazu sagen, bevor ich in der Klinik umgestellt wurde habe ich 4 Monate lang Opipramol 50 bekommen (1-1-0), dies wurde dort abrupt abgesetzt und ersetzt durch Amioxid was ich eher bedenklich fand
Vielen Dank!

Dr. med. Frauke Gehring

Guten Tag,

Da Amoxid und Opipramol ähnliche Substanzen sind, war der abrupte Wechsel kein Problem. Allerdings ist die von Ihnen gemerkte Stimmungsaufhellung doch so früh erfolgt, dass es sich kaum um einen Wirkung des Amoxid gehandelt haben kann. Es dauert tatsächlich ab sechs Wochen, bis man darunter eine merkliche, stabile Stimmungsaufhellung verzeichnet. Also können Sie von einer natürlichen Stimmungsschwankung ausgehen und getrost hoffen, dass es noch wieder deutlich besser wird.
Es gibt keinen Zeitraum, den man Tavor ohne Angst vor Abhängigkeit nutzen kann. Diese kann sich sehr schnell oder sehr langsam entwickeln. Sie sollten daher versuchen, so wenig wie möglich so selten wie möglich zu nehmen. Es ist ja eine absehbare Zeit.

Alles Gute!

Herzlichst, Dr. Höllering

fadeout
... Interessiert Sie diese Frage ebenfalls?
Sie können für nur 7,50 EUR die Antwort vollständig einsehen.

Experte für Neurologie / Nervenheilkunde

Dr. med. Frauke Gehring

Dr. med. Frauke Gehring

Arnsberg

Staatsexamen 1984 in Kiel, seit 1992 in eigener Praxis niedergelassen. Onlineberatung seit 2001 bei Almeda, Focus (als ärztliche Leiterin), Onmeda, Bild der Frau. Moderatorin, Dozentin für medizinische Themen.

Expertenwissen:
  • Allgemeinmedizin
  • Gynäkologie
  • Homöopathie / Naturheilverfahren
  • Innere Medizin
  • Neurologie / Nervenheilkunde
  • sonstige Frage an Ärzte
vollständiges Profil