Frag-Einen

Frag einen Arzt zum Thema Neurologie / Nervenheilkunde

Antidepressiva

Sehr geehrte Damen und Herren,
anläßlich einer Schädel-CT-Untersuchung litt ich an großer Angst bis ich das Ergebnis bekam. Von meinem Arzt wurde mir
für die kurzzeitige Überbrückung Lorazepam verschrieben. Leider habe ich das Medikament in der Folgezeit mißbräuchlich
eingenommen. Während einer Reha-Maßnahme, die ich Ende letzten Jahres in einer psychosomatischen Fachklinik durchgeführt habe, sollte das Lorazepam ausgeschlichen werden.
Gleichzeitig sollte ich mit der Einnahme von Antidepressiva be-
ginnen. Nach dem ich jeweils nach einer Woche die Einnahme von
Cyprilax und Venlafaxin aufgrund vehementer Nebenwirkungen ab-
brechen mußte, wurde mir von meinem Hausarzt Citalopram ver-
ordnet. Ich habe dieses Medikament dosissteigernd bis auf 20mg
/Tag 5 Wochen lang eingenomen. Die Nebenwirkungen (Übelkeit,
Erbrechen, Schwindel, Benommenheit, Schalflosigkeit, Durchfall) waren permanent da und ließen auch nicht nach.
Eine positive Wirkung trat nicht ein.
Vor 2 Wochen habe ich mit meinem Hausarzt gemeinsam be-
schlossen, keine Antidepressiva mehr einzunehmen. Der
Facharzt für Pschotherapie, bei dem ich mittlerweile endlich einen Termin bekommen hatte, ist der Auffassung,
dass ich nicht unter Depressionen, wohl aber unter Angst-
zuständen leide.
Meine Frage: Obwohl ich die relativ geringe Dosis Citalo-
pram nun schon seit 2 Wochen nicht mehr nehme, sind immer
noch Symptome wie Übelkeit, Schwindel, Benommenheit und Durchfall permanent da.
Können das noch Absetzsymptome sein? Und was kann ich tun,
um diese abzumildern?
Danke und freundliche Grüße

Dr. med. Ralf Berg

Lieber Patient,

es kann im Einzelfall 4-6 Wochen dauern bis Wirkungen aber auch Nebenwirkungen einer Psychopharmakatherapie abgeklungen sind.
In der Gesamtübersicht ihrer Probleme halte ich es aber auch für wahrscheinlich, dass im Rahmen ihrer Angsterkrankung ein teil der Symtome psychosomatisch ausgelöst sein könnte. Sie sollten, falls noch nicht geschehen, auch diese Symptome ihrem Pschotherapheuten schildern.
Nun was können Sie tun : Erstens abwarten in der sicheren Erkenntnis, dass nichts auf dieser Welt ewig währt und der Teil ihrer Symptome die auf das Citalopram ausgelöst wurden jeden Tag weiter abnimmt.
Zweitens sich klar machen, das die Ängste die Sie veilleicht auch unbewußt hatten, vor den Nebenwirkungen einer Psychopharmakatherapie, nun abgeschüttelt werden können. #
Drittens Aktion suchen die Schwindel, Übelkeit und Benommenheit entgegen wirken. Dies ist individuell unterschiedlich. Im Allgemeinen hilft aber vielen die regeln. Bewegung in frischer Luft, kurze Ballspiele aller Art und regelmäßiger und ausreichender SChlaf.
Versuchen Sie alles oder zumindest 2 Aktionen in Ihren Tagesablauf einzubauen. Jeden Tag. Keine Ausreden. Notfalls vor dem zu Bett gehen noch machen.

Mit besten Wünschen herzlich Dr. R. Berg

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Experte für Neurologie / Nervenheilkunde

Dr. med. Ralf Berg

Dr. med. Ralf Berg

Ühlingen-Birkendorf

Studium an der Universität Freiburg
Promotion überdas Monitoring bei Narkosen Universität Freiburg.
Facharztausbildung zum Anästhesisten und FA für Allgemeinmedizin in Freiburg und Hamburg,
Vorlesungsassisten am Lehrstuhl für Allgemeinmedizin an der Uni Hamburg

Rettungsdienstliche Tätigkeiten in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Hessen und in der Schweiz.

Seit 1998 in eigener Praxis niedergelassen, Nebentätigkeit als Anästhesist und Notdienstätigkeit in Kliniken und ambulant. Leitung von Fortbildungs- und Qualitätszirkeln, Mitglied im DHÄV und der AGSWN, Qualitätszirkel Moderator, Forschungspraxis der Universität Heidelberg , Ausbildungspraxis für Allgemeinmedizin im Rahmen der Verbundweiterbildung der Uni Heidelberg

Expertenwissen:
  • Allgemeinmedizin
  • Anästhesie
  • Innere Medizin
  • sonstige Frage an Ärzte
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