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Frag einen Arzt zum Thema Innere Medizin

Problem mit chronischer Prostatitis

Guten Tag,

ich leide seit 1,5 Jahren an einer chronisch infektiösen Prostatitis (Befall durch Enterococcus faecalis).
Ich habe bereits mehrere orale Antibiotika - Therapien hinter mir (2-3 Monate) mit Co-Amoxicillin
(anfangs auch ohne klaren Befund mit Ciprofloxacin).
Das merkwürdige dabei ist, das in mehreren Laboruntersuchungen im Urin keine Bakterien nachgewiesen wurden, auch nach der 3-4 Gläser-Probe mit Prostata-Massage, jedoch immer in der Sperma-Untersuchung und in der Sperma-Kultur ein massiver Befall mit den Enterococcen nachgewiesen wurde, zuletzt zusätzlich mit
Klebsiella pneunomia.
Anfangs hatte ich starke oft starke Schmerzen im Prostata-Bereich, insbesondere
nach sexueller Aktivität, jetzt sind vor allem der häufige Harndrang und sowie Verspannungen im unteren Beckenboden mit dumpfen Schmerzen die Haupt-Symptomatik. Die Antibiotika-Therapien haben bislang
nur bewirkt, daß ich sehr schwere Darmprobleme bekam (mittlerweile Reizdarm + Nahrungsmittelunverträglichkeiten, fast 10 kg Gewichtsverlust) und heute nur noch mit einer sehr strengen Diät überleben kann. Was soll ich tun?
Wäre eine Antibiotika-IV-Therapie mit einem besser wirksamen Antibiotikum eine Lösung und wenn ja,
wie lange muß die dann durchgeführt werden.

Freundliche Grüße

Nadja Struß

Sehr geehrter Fragesteller,

die antibiotische Therapie bei Prostatitis sollte 4-6 Wochen lang durchgeführt werden. Schlägt die Therapie nicht ausreichend an, empfiehlt es sich, das infektiöse Material mikrobiologisch zu untersuchen um zu testen, ob die Bakterien gegen die eingesetzten Antibiotika resistent sind. Ist dies der Fall, muss auf andere Wirkstoffe ausgewichen werden.
Eine intravenöse Therapie wird durchgeführt, wenn gleichzeitig eine Sepsis vorliegt, die Bakterien sich also im Blutkreislauf vermehrt haben.

Sie sollten sich noch einmal beim Urologen vorstellen. Häufig werden außer Antiobiotika weitere Medikamente benötigt, um die Beschwerden ausreichend einzudämmen: Schmerzmittel, Arzneien, die das Wasser lassen erleichtern (z.B. Tamsulosin) und Spasmolytika.

Um die Darmflora unter Antibiotikatherapie zu schonen, können Probiotika versucht werden (das Problem ist, dass Antiobiotika auch die körpereigene Darmflora schädigen).

Herzliche Grüße,

Nadja Struß

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Experte für Innere Medizin

Nadja Struß

Nadja Struß

Göttingen, Württ

Wissenschaftliche Mitarbeiterin/Assistenzärztin an der Universitätsmedizin Göttingen

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