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Frag einen Arzt zum Thema Innere Medizin

Atemgeräusch, Rasseln in Lunge

Guten Tag,
ich bin seit mehreren Wochen wegen eines Problems in Behandlung, das mich zunehmend belastet und mir einen normalen Alltag nahezu unmöglich macht. So groß ist die Angst. Es ist wirklich Todesangst...
Vor ca. 5Monaten bemerkte ich erstmals beim tiefen einatmen ein "Blubbern" hinter dem Brustbein, ignorierte dieses aber einige Wochen.
Dazu kam dann ein hörbares Geräusch beim tiefen Einatmen mit geöffnetem Mund.
Als ich beim Arzt war, war nichts zu hören, alles bestens sagte er.
Doch es kam wieder und wieder und wieder. Der nächste Arztbesuch bei einer anderen Ärztin. Wieder ohne Befund. Asthmaspray verordnet bekommen. Zustand besserte sich für drei Tage, dann kam es erneut zurück. Erneuter Arztbesuch, wieder beim Abhören kein Befund. Ich wünschte eine Überweisung zum Röntgen Thorax. Diese wurde durchgeführt, aber nur in einer Ebene, ohne Befund.
Das Atemgeräusch war nach wie vor da, aber NUR beim sehr tiefen einatmen und nach wie vor nicht immer. Manchmal war tagelang gar nichts, dann ging es erneut los. Hinzu kam ein seltsames Gefühl, wie ein Rasseln in der linken Lunge. Aber vorerst sehr selten. Stress verstärkte das Gefühl.
Es wurde eine Lungenfunktion veranlasst, diese lag bei über 100%. Blutbild zeigte lediglich erhöhte eosinophile Granulozyten. Diagnose des Arztes :Asthma. Das hatte ich in jungen Jahren (bis ca.15.Lebensjahr) gehabt, sollte sich eigentlich verwachsen haben.
Cortisonspray bekommen. Besserung und nahezu beschwerdefrei für 4 Tage. Seit heute wieder häufig lautes "Quietschen" beim einatmen mit offenem Mund und blubbern in linker Lunge immer an selber Stelle (direkt unter Ende des Brustbeines linke Seite) mal mehrere Minuten/Stunden garnicht, dann wieder bei nahezu jedem zweiten Atemzug. Allerdings nach wie vor nur bei sehr tiefem einatmen. Atemnot oder Husten nach wie vor nahezu nicht vorhanden.
Morgens starke Verschleimung Nase/Rachen (Schleim ist gelb, bräunlich nur morgens, tagsüber klarer, manchmal sehr harter fadenförmiger weißer Schleim, der aber nicht durch Husten sondern durch räuspern hoch kommt.)

Ich habe panische Angst, wie mein Opa an Lungenkrebs erkrankt zu sein, denn ich habe gelesen, dass ein einseitig, inspiratorischer Stridor durchaus Hinweis auf ein Bronchialkarzinom sein kann.
Die Ärzte wimmeln mich ab und helfen mir nicht mehr, halten ein CT oder gar eine Bronchoskopie für unnötig und zu hohe Belastung.
Immer wenn ich zum Arzt gehe ist das Atemgeräusch nicht hörbar, es ist zum Verzweifeln. Wäre bei einer bösartigen Erkrankung ein Atemgeräusch dauerhaft hörbar?
In wie weit könnte die Psyche eine Rolle spielen? Leide unter chronischem Hyperventilationssyndrom, das sich durch die aktuellen Beschwerden natürlich stark verschlimmert hat.
Aber das Atemgeräusch und das Blubbern/Vibrieren in der Lunge kann ich mir nicht einbilden...
Ich weine manchmal stundenlang weil ich die Angst nicht mehr ertragen kann und mir scheinbar niemand mehr glaubt und helfen kann/will, selbst meine Beziehung droht zu zerbrechen.
Ich weiß nicht weiter, jedes Mal wenn ich dieses Rasseln spüre bekomme ich Panik und muss weinen. so kann es doch nicht weitergehen.
Beschwerden wie Nachtschweiss oder Gewichtsverlust habe ich nicht. Nur ständigen Räusperzwang, ab und an Sodbrennen, schnell Heiserkeit, verstopfte Nase in der Nacht, blutiger Schleim aus Nase am Morgen, gelb bräunlicher Schleim im hals am Morgen. Und manchmal tagelang beschwerdefrei...
HWS-Syndrom, Neurodermitis und generalisierte Angststörung, das sind die bekannten Erkrankungen. Dazu Asthma in Kindndheit. Aktueller Allergietest (Pricktest) war negativ.
Ich bin 28 jahre alt, weiblich, Tierpfelegerin, 12 Jahre geraucht, seit 2 Monaten rauchfrei.

Ich kann diese Todesangst einfach nichtmehr ertragen, manchmal denke ich sogar, es wäre das Beste einfach nicht wieder aufzuwachen und keine Angst mehr zu haben...Manchmal bekomme ich Nachts Todesangst und Atemnot.
Mir ist durchaus bewusst, dass die Angst eine großen Teil zu meinen Beschwerden beiträgt, aber die Symptome die ich habe sind nunmal da und ich bilde sie mir nicht ein!!!!
Ich habe Angst bei den Ärzten längst in einer Schubladen verschwunden zu sein und nicht mehr ernst genommen zu werden. Ja, drei Ärzte haben mich untersucht und nichts feststellen können (ausser dem Asthmaverdacht an den ich wegen untypischer Symptome nicht glaube) und mich wieder Heim geschickt. Jetzt fühle ich mich hilflos und unverstanden. Was kann ich tun?
Vielen Dank

Christian Welsch

Sehr geehrte Fragestellerin,

Ich halte ein Bronchialkarzinom für sehr unwahrscheinlich. Die Mediziner berechnen das Risiko hierfür in Packungsjahren (1 Jahr lang jeden Tag eine Schachtel Zigaretten ) . ab 20 Packungsjahren steigt das Risiko für Krebserkrankungen exponentiell an. Sie beschreiben Syptome einer chronischen Bronchitis , eventuell auf dem Boden einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung. Sie sollten auch noch einen Hno- Arzt aufsuchen . Ich sehe , das Ihre Beschwerden deutlich von Angst überlagert sind , vielleicht würde Ihnen wirklich helfen , wenn man ein Ct der Lunge macht , um Ihnen zu zeigen , das da kein Krebs Ist .

Gruss C. Welsch

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Experte für Innere Medizin

Christian Welsch

Christian Welsch

Veitsbronn

niedergelassener HNO-Arzt und Notfallmediziner, seit 15 Jahren regelmäßige Mitarbeit im allgemeinmedizinischen Notdienst

Expertenwissen:
  • Allgemeinmedizin
  • Allergologie
  • Chirurgie
  • Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
  • sonstige Frage an Ärzte
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