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Frag einen Arzt zum Thema Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde

Ohren

Sehr geehrter Herr/Frau Dr. ...

vor 3 Tagen hatte ich plötzlich (während/nach Autofahrt) ein dumpfes tiefes recht lautes Geräusch im linken Ohr über den gesamten Abend/Nacht, was mich ausgesprochen verunsicherte. Am darauf folgenden Tag war ich beim HNO Arzt, der ein Meniere´sches Syndrom vermutete und Betahistin 3x tägl./12 mg verordnete. Der Hörtest verlief rechts unauffällig, links Einschränkung der Tieftöne(ca. 70%). Schwindel ist nicht vorhanden, weder zu Beginn noch jetzt. Kein besonderes Druckgefühl, Trommelfell unauffällig. Es gibt jedoch im linken Ohr jetzt eine leichte Schmerzreaktion. Unter normalen Umständen würde ich es nicht als Schmerz bezeichnen. Allerdings nach so einem Vorfall ist man natürlich fokussiert und ich merke diesen leichten Schmerz.
Zudem bessert sich die Situation nach Imidin-Nasentropfen.
Könnte es vielleicht auch "nur" ein Infekt sein? Wäre es empfehlenswert, eine Zweitmeinung (Uni-Klinik) einzuholen? Muß das Medikament unbedingt genommen werden - (ich bin magenempfindlich, früher auch Zwölffingerdarmgeschwür)?
Anamnese: kein Stress, keine Geräuschbelastung (Landleben), von Natur , sehr sensibel hörend, homöopathische Dosis Blutdrucksenker, weibl.,56,168/62kg.
Herzlichen Dank für Ihre Antwort!

Dr. med. Frauke Gehring

Guten Tag,

zu einem Menière- Syndrom gehört notwendigerweise Schwindel. Da Sie schreiben, unter diesem nie gelitten zu haben, und Betahistidin aber dagegen wirken soll, sehe ich keinen Grund, diese Tabletten weiter einzunehmen. Falls Schwindel auftreten sollte, könnten Sie das ja jederzeit wieder tun.

Der Druck bzw, leichte Schmerz im Ohr scheint auf einer Lüftungsbehinderung zu beruhen. Schwillt die Eustachische Röhre, die das Mittelohr entlüftet, durch einen Infekt zu, kommt es zu einem unangenehmen Druck. Die Nasentropfen schwellen die Röhre wieder ab, und somit haben Sie schon die optimale Therapie gefunden. Mehr muss auch nicht sein. (Bei Bedarf kann Ibuprofen zusätzlich als Entzündungshemmer helfen, muss aber nicht sein, besonders wegen Ihrer Magenempfindlichkeit).

Für eine Untersuchung gar an einer Universitätsklinik sehe ich keinen Grund. Vorübergehende Ohrgeräusche gibt es schon mal, die Tieftonschwerhörigkeit kann man nach einem halben Jahr noch einmal kontrollieren. Bleibt der Ohrdruck über das Wochenende hinaus, können HNO- oder auch der Hausarzt das Trommelfell noch einmal begutachten. Wahrscheinlich ist in einigen Tagen aber alles abgeklungen.

Das wünsche ich Ihnen und ein schönes Wochenende!

Mit freundlichem Grüßen, Dr. Frauke Höllering, Fachärztin für Innere- und Allgemeinmedizin

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Experte für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde

Dr. med. Frauke Gehring

Dr. med. Frauke Gehring

Arnsberg

Staatsexamen 1984 in Kiel, seit 1992 in eigener Praxis niedergelassen. Onlineberatung seit 2001 bei Almeda, Focus (als ärztliche Leiterin), Onmeda, Bild der Frau. Moderatorin, Dozentin für medizinische Themen.

Expertenwissen:
  • Allgemeinmedizin
  • Gynäkologie
  • Homöopathie / Naturheilverfahren
  • Innere Medizin
  • Neurologie / Nervenheilkunde
  • sonstige Frage an Ärzte
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