chronische Entzündung Stimmbänder
März 8, 2011 | 10,00 EUR | beantwortet von Uni-Arzt Freddy Feuerstein
Guten Abend, ich hatte Anfang des Jahres eine schwere Bronchitis die erst nach Wochen ausheilte. Ich wurde heiser und diese Heiserkeit hielt etwa 6 Wochen an, obwohl da bereits die Bronchitis ausgeheilt war.
Mein Hausarzt überwies mich zum HNO-Arzt. Dort wurde bei einer Laryngeskopie festgestellt, das die Stimmbänder chronisch entzündet sind, ein Stimmband rosa und eines rot. An einem Stimmband befand sich an der Innenseite ein Tumor. Der Arzt erklärte mir, das dieser das schließen der Stimmbänder verhindert und dadurch die Heiserkeit entsteht. Mir wurde zur sofortigen OP geraten, bei der der Tumor entfernt und die Stimmbandseite geglättet werden sollte.
Aus persönlichen Gründen konnte ich die OP nicht sofort durchführen lassen.
Meine Heiserkeit war dann auch weg, die Sprache wieder normal.
Nach 2 Wochen ging ich zur erneuten Untersuchung. Da war dann von dem Tumor keine Rede mehr. Beide Stimmbänder waren rosa und AUF einem Stimmband eine Verhornung.
Trotzdem wurde mir die OP ans Herz gelegt.
Ist das denn Notwendig? Ich bin 56 Jahre alt, weiblich und möchte nicht unnötig zur Vollnarkose.
Kann sich aus einer Verhornung etwas gesundheitlich gefährliches, wie z.B. Krebs bilden? Ich denke, das eine OP auch nicht die chronische Entzündung behebt?
Gibt es alternative Wege die Verhornung wegzubekommen?
Ich bin jetzt seit fast 4 Wochen nicht mehr heiser und habe auch keine Schmerzen.
Was raten Sie mir?
Sehr geehrte Ratsuchende,
also es ist zuerst einmal schön, dass sich die Entzündung zurück gebildet hat.
Offensichtlich handelte es sich um sogenannte Stimmbandknöchten auch als Sängerknötchen bez., diese entstehen durch Überlastung, wie Singen oder wahrscheinlich in ihrem Fall durch die chronische Bronchitis.
Die Symptomatik bildet sich in der Regel zurück, eine normale Stimme kehrt zurück, was bleibt ist eine Verhornung. Solange diese nicht Ihre Sprache beeinfflusst und Sie, dass Gefühl haben, dass Ihre Stimme wieder normal ist, so besteht keine dringende Indikation Sie zu operieren,
Sollte es sich um einen sog. Stimmlippenpolyp handeln, ist es eine benige also gutartige Veränderung, die jedoch dauerhaft mittels Mikrolarynkoskopie, also operativ entfernt werden sollte.
Würde es sich um eine bösartige Veränderung handeln, so müsste dies Ihr HNO-Arzt erkennen und Ihnen empfehlen, eine Biopsie vornehemen zu lassen. da er dies nicht getan hat, ist es eher unwahrscheinlich, aber natürlich theoretisch nicht asugeschlossen.
Als Anästhesist kann ich Ihnen sagen, dass das Risiko einer Vollnarkose heutzutage sehr gering ist, das Benutzen eines Autos ist statistisch 500% gefährlicher als eine Vollnarkose.
Natürlich spielen auch hier allg. Gesundheitszustandund sowie Vorerkrankungen eine rolle, da Sie keine erwähnen sind Sie mit 56, noch eine junge Pat., bei der ich mir keine Sorgen um die Narkose machen würde.
Also ich würde mir die Diagnose vom HNO-Arzt noch einmal genau anschauen und sie ggf. mit einem Arzt in einem grossen klinikum diskutieren, sprich Uni-spital o.ä..
Wahrscheinlich ist es nichts schlimmes, aber wenn Sie sicher gehen wollen, so sollten Sie vielleicht noch eine weiter Abklärung vornehmen lassen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute, wenn Sie Rückfragen haben, dann gerne,
Mit freundlichen grüssen
T.C, Müller
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