Welche Risiken birgt eine Hormonersatztherapie in den Wechseljahren?
Februar 13, 2023 | 30,00 EUR | beantwortet von Sandra Siebert
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich heiße Petra Blumberg und bin 52 Jahre alt. Seit einiger Zeit plagen mich vermehrt Symptome wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen, die mich im Alltag stark beeinträchtigen. Mein Frauenarzt hat mir daher eine Hormonersatztherapie in den Wechseljahren empfohlen, um diese Beschwerden zu lindern.
Ich frage mich jedoch, welche Risiken mit einer solchen Therapie einhergehen könnten. Ich habe im Internet gelesen, dass Hormonersatztherapien das Risiko für Brustkrebs, Schlaganfälle und Herzinfarkte erhöhen können. Da ich selbst in meiner Familie bereits Fälle von Brustkrebs hatte, mache ich mir Sorgen um meine Gesundheit und frage mich, ob die Hormonersatztherapie für mich das richtige ist.
Könnten Sie mir bitte erklären, welche Risiken eine Hormonersatztherapie in den Wechseljahren tatsächlich birgt? Gibt es alternative Behandlungsmöglichkeiten, die weniger Risiken mit sich bringen? Wie kann ich meine Beschwerden auf andere Weise lindern?
Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre Hilfe und freue mich auf Ihre Einschätzung.
Mit freundlichen Grüßen,
Petra Blumberg
Sehr geehrte Frau Blumberg,
vielen Dank für Ihre Frage bezüglich der Hormonersatztherapie in den Wechseljahren. Es ist verständlich, dass Sie sich Sorgen um mögliche Risiken machen, insbesondere aufgrund Ihrer familiären Vorgeschichte mit Brustkrebs. Ich möchte Ihnen gerne ausführlich erklären, welche Risiken mit einer Hormonersatztherapie verbunden sein können und welche alternativen Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
Die Hormonersatztherapie (HET) wird häufig zur Linderung von Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen eingesetzt. Sie beinhaltet die Gabe von Östrogenen und manchmal auch Gestagenen, um den sinkenden Hormonspiegel während der Wechseljahre auszugleichen. Allerdings ist bekannt, dass eine langfristige HET mit gewissen Risiken verbunden sein kann.
Zu den potenziellen Risiken einer Hormonersatztherapie zählen tatsächlich ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs, Schlaganfälle, Herzinfarkte sowie Thrombosen. Studien haben gezeigt, dass Frauen, die über einen längeren Zeitraum eine HET einnehmen, ein leicht erhöhtes Risiko für diese Erkrankungen haben können. Dieses Risiko ist jedoch individuell unterschiedlich und hängt auch von anderen Faktoren wie dem allgemeinen Gesundheitszustand, dem Lebensstil und der familiären Vorgeschichte ab.
Aufgrund Ihrer familiären Anamnese mit Brustkrebs ist es verständlich, dass Sie besorgt sind. In solchen Fällen ist es besonders wichtig, mit Ihrem Frauenarzt über Ihre Bedenken zu sprechen und gemeinsam die Vor- und Nachteile der Hormonersatztherapie abzuwägen. Es gibt jedoch auch alternative Behandlungsmöglichkeiten, die weniger Risiken mit sich bringen können.
Zu den Alternativen zählen nicht-hormonelle Therapien wie pflanzliche Präparate, Akupunktur, Homöopathie, Ernährungsumstellungen, regelmäßige Bewegung und Entspannungstechniken. Diese können ebenfalls dazu beitragen, Wechseljahresbeschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern, ohne die Risiken einer HET einzugehen.
Es ist wichtig, dass Sie mit Ihrem Frauenarzt über alle möglichen Behandlungsoptionen sprechen und gemeinsam entscheiden, welche für Sie am besten geeignet ist. Er kann Sie auch über regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen informieren, um mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Ich hoffe, dass diese Informationen Ihnen weiterhelfen und wünsche Ihnen alles Gute auf Ihrem Weg zu einer guten Gesundheit in den Wechseljahren.
Mit freundlichen Grüßen,
Sandra Siebert
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