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Frag einen Arzt zum Thema Gynäkologie

Immer noch schlechter Befund nach Interruptio und Nachkürettage

Hallo!

Ich (38) hatte am 3.2. und 5.2.2014 einen medikamentösen Schwangerschaftsabbruch (auf anraten meiner FÄ) , also am 5.2. gabs das Prostaglandin vaginal. Hatte auch eine ordentliche Blutung über mehrere Tage. Nach einer Woche war ich bei meiner FÄ zur Kontrolle und sie war zufrieden mit dem Befund. Gab mir dann auch die Pille mit (Minisiston), mit der ich anfangen sollte bei der nächsten Mens. Nun hatte ich allerdings durchgehend Blutungen, vorwiegend Schmierblutungen, bis auf 2 Tage. Nach 4 Woche (ab 5.2. gerechnet) hatte ich \\\"frisches Blut\\\" in der Einlage und dachte, ich bekomm jetzt meine Regel, daher fing ich an dem Abend auch mit der Pille an, am nächsten Tage wieder nur SB. Ich sollte nach der Mens nochmal zu meiner Ärztin gehen, da die Schmierblutungen aber nie ganz aufhörten, bin ich am 13.3. hin zu ihr. Erst sagte sie, das mit den SB \\\'s wäre durchaus normal, aber beim Ultraschall machte sie ein besorgtes Gesicht. Es wäre noch \\\"zuviel\\\" drin in der Gebärmutter, und wir müssten mal Blutabnehmen. Am nächsten Tag bekam ich das Ergebnis: HCG bei 600. Sie schickte mir eine Überweisung fürs Krankenhaus und ich sollte mich als \\\"Notfall\\\" dort vorstellen. Das tat ich am Montag (17.3.), am 18.3. hatte ich die ambulante Nachkürettage mit Hysteroskopie (Resektoskop), die OÄ meinte \\\"es war ordentlich Material vorhanden\\\" und ich solle unbedingt zur Nachkontrolle gehen.Mit der Pille sollte ich am selben Abend anfangen. Richtig dolle Blutungen hatte ich danach nicht, aber ganz weg gingen sie auch wieder nicht.
Am 27.3. war ich bei meiner FÄ und wieder mit dem Befund, es ist noch viel Blut in der Gebärmutter \\\"Was da so nicht hingehört\\\". Ich sollte nun 2 Pillen am Tag nehmen für 10 Tage (also bis Samstag 5.4.) und dann soll eine Blutung eintreten.

Habe auch leichte Unterleibsbeschwerden , die vor 2 Wochen noch heftiger waren. Die FÄ tat das alles ab als normal nach der Ausschabung.

Jetzt frag ich mich, ob diese Therapie üblich ist und ob es überhaupt gut ist, das Blut jetzt quasi zurückzuhalten. Kann es sich entzünden?? Bin ziemlich verunsichert.

LG
Kathrin

Dr. med. Ralf Berg

Hallo,

ich hoffe ich kann etwas gegen Ihre Verunsicherung tun.

Dass bei einem medikamentösen Schwangerschaftsabbruch
nicht alles vollständig abgeht kommt schon vor und ist üblich.
Dies ist eben der Nachteil den man in Kauf nimmt wenn man dafür den Vorteil hat, dass man sich eben keinem Eingriff unterziehen muss.

Der Vorteil der Abrasio ist, dass insbesondere wenn man das Ergebnis wie bei Ihnen hysteroskopisch kontrolliert, vom Material nichts drin bleibt.
Dessen Nachteil ist jedoch dass es eben zu Nachblutungen kommen kann.

Natürlich kann man nun erneut dazu raten, mit einer neuen Hysteroskopie auch diese Blutkoagel zu entfernen. Aber es gibt natürlich keine Garantie, dass es nicht wieder genauso zu Nachblutungen kommt.

Insofern finde ich den Rat ihrer Frauenärztin gut, es quasi erst einmal auf dem natürlichen Wege zu versuchen. Mit en Pillen wird versucht den Zyklus nachzustellen, die Schleimhaut wieder aufzubauen und beim Absetzen wird dann die neue Schleimhaut mitsamt den Blutresten quasi natürlich abgehen.

Ich finde diesen Weg gangbar und doch besser als noch eine Ausschabung.
Wenn es nicht funktioniert, kann man eine Ausschabung ja noch immer machen.

Und in der Tat ist es ja so, und normal , dass man nach der Ausschabung ziehende Schmerzen haben kann, dies ist leider so und solte Sie nicht verunsichern.

Auch bezüglich der Infektionsgefahr möchte ich Sie beruhigen. Nach einer Abrasio, handelt sich es ja nicht um freies flüssiges Blut sondern um Blutkoagel, die sich auf der abradierten Fläche bilden. Diese sind fest, so wie auf einer Schürfwunde der Haut, und infizieren sich nicht so leicht, im Gegensatz zu flüssigem Blut.

ich hoffe ich konnte Ihen die Situation verständlich erklären und Ihnen damit etwas helfen.. Mit vielen Grüßen Dr. R. C. Berg

fadeout
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Experte für Gynäkologie

Dr. med. Ralf Berg

Dr. med. Ralf Berg

Ühlingen-Birkendorf

Studium an der Universität Freiburg
Promotion überdas Monitoring bei Narkosen Universität Freiburg.
Facharztausbildung zum Anästhesisten und FA für Allgemeinmedizin in Freiburg und Hamburg,
Vorlesungsassisten am Lehrstuhl für Allgemeinmedizin an der Uni Hamburg

Rettungsdienstliche Tätigkeiten in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Hessen und in der Schweiz.

Seit 1998 in eigener Praxis niedergelassen, Nebentätigkeit als Anästhesist und Notdienstätigkeit in Kliniken und ambulant. Leitung von Fortbildungs- und Qualitätszirkeln, Mitglied im DHÄV und der AGSWN, Qualitätszirkel Moderator, Forschungspraxis der Universität Heidelberg , Ausbildungspraxis für Allgemeinmedizin im Rahmen der Verbundweiterbildung der Uni Heidelberg

Expertenwissen:
  • Allgemeinmedizin
  • Anästhesie
  • Innere Medizin
  • sonstige Frage an Ärzte
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