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Frag einen Arzt zum Thema Gynäkologie

Geschwollene und schmerzempfindliche Brüste nach Periode

Hallo

Ich bin jetzt schon so verzweifelt dass ich hier nachfrage. Vorab: Ich habe einen Gyn Termin Ende August. Früher ging es nicht, da ich in den Urlaub fliege.
Vorabinfos: Ich nehme keine Pille, habe einen Zyklus von 28 - 36 Tagen (etwas unregelmäßig), starke PMS (Brustschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Wasseransammlungen, Darmkolliken, schlechte Haut), ich bin defintiv nicht schwanger und meine Schilddrüse ist völlig okay (Hab die kürzlich checken lassen). Während meiner Regel leide ich auch unter sehr starken Bauchschmerzen (am 1. Tag am schlimmsten, dann legt es sich wieder). Thema Endometriose wurde angesprochen von mir, da ich aber im März eine Kontrolle ohne Befund hatte (FA meinte bei Endometriose hätte man meistens Zysten (Sie sagte sogen. Schokoladenzysten) und bei mir sieht alles 1 a aus) und solange kein KiWu besteht (Bin 25 Jahre) wird sie auch nicht mal eben so ohne Grund eine Bauchspiegelung machen, da jedes Mädchen irgendwie Bauchweh hat und diese Spiegelung gewisse Risiken birgt.

Nun das Problem. Seit etwa 2 Monaten habe ich meine Mens mit stärkeren PMS als sonst bekommen. Ich bin zum Frauenarzt gegangen der hat mir die Pille verschrieben. Es war eine mittlere Dosierte. (Valette oder auch Maxim)
Ich habe sie am 1. Tag meiner Mens eingenommen um 20:00 und 4 - 5 Stunden später eine heftige Übelkeit verspürt und mich auch übergeben. Ich denke (und das ist jetzt nur Laienwissen), dass ich die nicht vertragen habe. Oder speziell Östrogen nicht vertrage? Ich habe die auch nicht weiter genommen, das Thema hat sich erledigt. (Ich war sowieso gegen die Pille und hätte sie nur wegen meiner PMS genommen)

Daraufhin lief meine Mens wie gewöhnlich, halt nur länger. 7 Tage statt 4. Sehr beunruhigend (Zusammenhang mit der einen Pilleneinnahme??? Mein Freund ebenfalls Mediziner meint es wäre möglich dass ich dne Hormonhaushalt durcheinander gebracht habe) Jetzt zum Hauptproblem: Ich habe vor meiner Mens die Schwellung der Brüste und Schmerzen bekommen (wie immer), während (auch noch normal) und jetzt ist die Mens eine Woche um und ich habe immer noch sehr starke Brustschwellung und Berührungsempfindlichkeit und Schmerzen. Nicht die Brustwarzen, eher alles drum rum. Optisch betrachtet keine Rötung, keine Überwärmung. Man merkt nur dass die Drüsen geschwollen sind. Brust wird sonst regelmäßig durch FA abgetastet und bis zuletzt ohne Auffälligkeit

Meine Frage: Wie unüblich sind diese langanhaltenen Schwellungen? Ich bin sehr beunruhigt. Ich passe nicht in meine BH's, (Und ich hab schon genug Oberweite), ich fahre in den Urlaub, - und das nervt mich natürlich und belastet mich psychisch sehr. Beim laufen, selbst wenn der Bus mal ruckelt merkt man es :/ Ich hab echt null Lust auf Urlaub Strand und co :(

Was meinen sie? Sollte ich speziell auf eine Hormonüberprüfung bestehen bei meinem FA Besuch? Oder ganz ruhig bleiben und abwarten was sie sagt. (Ärzte hassen ja nichts mehr als selbsternannte Mediziner) oder finden sie das schon akut? Ich denke nicht dass ich im Urlaub einen FA finde meines Vertrauens)

Ich würde mich über Meinungen freuen da ich hier im Netz (hab halb google totgegoogelt nach Mastopathien "nach" Periode, Brustschmerzen nach Periode, anhaltende Brustschmerzen etc.) Ohne Ergebnis um so mehr setze ich Hoffnung in eine fachkundige Antwort. Danke!!!!!!

Ich versuche im Übrigen schon Schokolade, Cola und Kaffee wegzulassen. Ich trinke viel Brenneseltee (Entschlackung), esse Reis, Obst. Also ich bemüh mich auch was dazu beizutragen.

Dr. med. Ralf Berg

Liebe Patientin,

sie machen in der Tat schon einiges, und von den möglichen be-
hebaren Ursachen haben sie ja schon einiges ausgeschlossen.
Vielleicht haben Sie bei Ihren Recherchen im Internet bemerkt, das Sie kein Einzelfall sind und sich viele gerade jüngere Frauen mit diesen PMS-Beschweren herumschlagen. In diesem Zusammenhang würde ich auch Ihre jetzigen Brustschmerzen einordnen. Offenbaar reagieren sie ganz allgeimein sehr stark auf Hormonveränderungen und insbesondere nach ihrer Symptomschilderung auf Östrogene.

Ich meine dass eine Hormonüberprüfung Sie nicht weiterbringen wird. Man kann erwarten, dass ihre Spiegel sich am oberen Ende der Normwerte bewegen werden, und ihr Körper dies entsprechend spürt.

Was kann ich Ihnen also raten:
1. Ganz praktisch (auch wenn Sie dies möglicherweise schon selbst umgesetzt haben) versuchen Sie Ihren Busen zu stützen z.b. mit einem SportBH der die Bewegungen reduziert.

2. Würde ich Ihnen raten statt der synthetischen Hormone, Pyhtohormone (z.b. Cimicifuga, Agnus casti) einzunehmen.
Sollten Sie dies auch schon alles versucht haben, können auch mitunter Homöopathischen Mittel deutlichen Besserungen erzielen, die mit den schulmedizinischen Pillen nicht erreicht werden.

3. Auch wenn es nur ein schwacher Trost ist, mit zunehmenden Alter nehmen diese Beschwerden gott sei Dank ab. Auch nach einer Schwangerschaft scheint bei den meistetn Frauen die Reaktion auf Hormone nicht mehr so heftig auszufallen.

4. Ich finde, dass Sie, außer die Empfehlungen unter Punkt 2 eigentlich nicht mehr tun können. Auf keine Fall würde ich Ihnen raten den Urlaub abzusagen, denn ich meine zwischen den Zeilen durch zuspüren, dass Sie nicht nur wegen den PMS Beschwerden ganz schön unter Druck stehen.
Wenn auch schon die Mißempfindungen nicht abgestellt werden können, so sind diese doch in einer allgemeinen entspannten Situation leichter zu ertragen.

Ich bedaure Ihnen keine Wundertherapie anbieten zu können, kann Ihnen aber versichern, dass ihre Beschwerden öfters vorkommen und im engeren Sinne nicht medizinisch "pathologisch" sind, sondern eher Ausdruck einer ausgeprägten weiblichen Fruchtbarkeit, was ihrem Lebensalter ja entspricht.

Mit freundlichen Grüßen Dr. R. Berg

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Experte für Gynäkologie

Dr. med. Ralf Berg

Dr. med. Ralf Berg

Ühlingen-Birkendorf

Studium an der Universität Freiburg
Promotion überdas Monitoring bei Narkosen Universität Freiburg.
Facharztausbildung zum Anästhesisten und FA für Allgemeinmedizin in Freiburg und Hamburg,
Vorlesungsassisten am Lehrstuhl für Allgemeinmedizin an der Uni Hamburg

Rettungsdienstliche Tätigkeiten in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Hessen und in der Schweiz.

Seit 1998 in eigener Praxis niedergelassen, Nebentätigkeit als Anästhesist und Notdienstätigkeit in Kliniken und ambulant. Leitung von Fortbildungs- und Qualitätszirkeln, Mitglied im DHÄV und der AGSWN, Qualitätszirkel Moderator, Forschungspraxis der Universität Heidelberg , Ausbildungspraxis für Allgemeinmedizin im Rahmen der Verbundweiterbildung der Uni Heidelberg

Expertenwissen:
  • Allgemeinmedizin
  • Anästhesie
  • Innere Medizin
  • sonstige Frage an Ärzte
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