Frag einen Arzt zum Thema Gynäkologie

Funktionsfähigkeit der Gebärmutter nach jahrelanger Chlamydien-Infektion

März 24, 2013 | 25,00 EUR | beantwortet von Dr. med. Ralf Berg

Hallo,
vielen Dank für die Möglichkeit, eine Frage stellen zu dürfen!
Ich (36 Jahre alt) bin beim Frauenarzt positiv auf Chlamydien am Muttermund getestet worden. Da ich seit 4 Jahren keinen Geschlechtsverkehr mehr hatte, scheint es eine Infektion zu sein, die ich bereits jahrelang habe, ohne dass sie behandelt wurde. In den letzten 8 Jahren hatte ich 4 unterschiedliche Spiralen (sowohl Kupfer- als auch Hormonspiralen), so dass sich eine Infektion leicht auf die Gebärmutter und die Eileiter hätte ausdehnen können. Nach meinen Informationen kann eine solche unbehandelte Infektion zu einer Funktionsunfähigkeit der Eileiter führen. Da ich noch Kinder bekommen möchte, würde mich sehr interessieren, ob (falls man die Eileiter durch eine künstliche Befruchtung umgehen würde) eine jahrelang unbehandelte Chlamydieninfektion die Wahrscheinlichkeit der Einnistung einer befruchteten Eizelle in die Gebärmutter verringern könnte oder ob die Wahrscheinlichkeit einer Einnistung nicht verringert ist.
Vielen Dank für Ihre Antwort!

Dr. med. Ralf Berg

sehr geehrte Patientin,

auch wenn es für diesen speziellen Fall keine Studien gibt, so kann man generell sagen, dass jede chronische Infektion der Gebärmutter die Nidationschancen mindern kann.

Wenn es soweit ist, und Sie sich für die künstliche Befruchtung entschlossen haben sollte man Ihrer Vermutung auf den Grund gehen. Das heisst man sollte dann schauen, ob tatsächlich eine Besiedlung mit Chlamydien in der Gebärmutter vorliegt.

Neben dem direkten Erregernachweis in der Gebärmutter durch Abstrich aus der Gebärmutter, kann man zusätzlich nach Chlamydien Antikörper im Blut suchen.
Im positiven Fall sollte dann vor der Nidation die Infektion behandlt werden.

Ich hoffe ich konnte Ihre Frage zur Zufriedenheit beantworten. Fazit : Ja, Chlamydieninfektion verringert die Fruchtbarkeit/Nidation aber 1. man kann es zeitnah feststellen und sollte im positiven Fall vorher therapieren.

Mit vielen Grüßen dr. R. Berg