Gibt es einen Unterschied zwischen Erbschaftssteuer und Schenkungssteuer?
Dezember 11, 2022 | 40,00 EUR | beantwortet von Wilhelm Ackermann
Sehr geehrter Steuerberater,
ich heiße Quentin Schröder und habe eine Frage zur Erbschaftssteuer und Schenkungssteuer. Mein Vater ist vor kurzem verstorben und hat mir ein größeres Vermögen hinterlassen. Nun frage ich mich, ob ich für dieses Erbe Erbschaftssteuer zahlen muss und ob es einen Unterschied zur Schenkungssteuer gibt.
Mein Vater hatte mir zu Lebzeiten bereits einige größere Geschenke gemacht, unter anderem eine Immobilie und ein Auto. Ich frage mich, ob diese Schenkungen auch bei der Berechnung der Erbschaftssteuer eine Rolle spielen oder ob sie separat behandelt werden.
Ich mache mir Sorgen, dass ich durch die Erbschaftssteuer einen Großteil des Vermögens meines Vaters verlieren könnte und würde gerne wissen, ob es Möglichkeiten gibt, diese Steuerlast zu reduzieren. Gibt es eventuell Freibeträge oder andere steuerliche Vorteile, auf die ich mich berufen kann?
Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe und Beratung. Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung.
Mit freundlichen Grüßen,
Quentin Schröder
Sehr geehrter Herr Schröder,
vielen Dank für Ihre Anfrage bezüglich der Erbschaftssteuer und Schenkungssteuer. Zunächst mein herzliches Beileid zum Verlust Ihres Vaters. Es ist verständlich, dass Sie sich Gedanken über die steuerlichen Auswirkungen seines Vermögens machen.
Die Erbschaftssteuer und die Schenkungssteuer sind zwei verschiedene Steuerarten, die jedoch eng miteinander verbunden sind. Die Erbschaftssteuer wird fällig, wenn Sie als Erbe Vermögen oder andere Vermögenswerte von Ihrem verstorbenen Vater erhalten. Die Schenkungssteuer hingegen wird fällig, wenn Sie zu Lebzeiten des Schenkers größere Geschenke erhalten haben.
In Ihrem Fall, da Ihr Vater Ihnen bereits zu Lebzeiten größere Geschenke gemacht hat, werden diese Schenkungen bei der Berechnung der Erbschaftssteuer berücksichtigt. Es gibt einen Freibetrag für Schenkungen, der alle 10 Jahre erneut genutzt werden kann. Übersteigen die Schenkungen den Freibetrag, wird Schenkungssteuer fällig. Diese Schenkungen reduzieren dann den zu versteuernden Erwerb im Rahmen der Erbschaftssteuer.
Es gibt jedoch auch Freibeträge bei der Erbschaftssteuer, die von Ihrem Verwandtschaftsverhältnis zum Erblasser abhängen. Als Kind Ihres Vaters haben Sie einen Freibetrag von 400.000 Euro. Erst wenn der Wert des Erbes diesen Betrag übersteigt, fällt Erbschaftssteuer an. Es kann auch sein, dass Sie weitere Freibeträge geltend machen können, zum Beispiel wenn Sie ein bestimmtes Familienunternehmen geerbt haben.
Um die Steuerlast zu reduzieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine davon ist die Nutzung von Freibeträgen und Steuerklassen, um möglichst wenig Steuern zahlen zu müssen. Sie können auch überlegen, ob Sie bestimmte Vermögenswerte, die zu Steuerbelastungen führen würden, verkaufen oder übertragen möchten. Eine rechtzeitige Planung kann helfen, die Steuerlast zu minimieren.
Es ist ratsam, sich von einem erfahrenen Steuerberater beraten zu lassen, um alle Möglichkeiten zur Reduzierung der Steuerlast optimal auszuschöpfen. Gerne stehe ich Ihnen für eine ausführliche Beratung zur Verfügung und helfe Ihnen dabei, die bestmögliche steuerliche Lösung für Ihr Erbe zu finden.
Ich hoffe, ich konnte Ihre Fragen umfassend beantworten. Wenn Sie weitere Fragen haben, zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren.
Mit freundlichen Grüßen,
Wilhelm Ackermann, Steuerberater
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