Chronische Schmerzen seit 10 Jahren - rechts Bläschendrüse?
[Bitte Antwort von Berlin-ansässigem Arzt]
Sehr geehrte Damen und Herren,
seit meinem 19 Geburtstag - gut 10 Jahre lang - leide ich an chronischen Schmerzen im rechten Dammbereich (männlich), die kurz nach meinem Auszug bei meinen Eltern eines Tages begonnen haben, sich über einige Tage verstärkt haben und nun statisch sind. Die Schmerzen sind unabhängig von Bewegung und Druck, aber ein "aktivieren" lässt sich jedoch oft kurz nach dem Urinieren und Samenerguss spüren. Danach ist der Schmerz für mehrere Stunden am intensivsten. Manchmal ist er auch für Stunden weg. Im groben platziere ich sie auf der Schmerzskala 1-10 auf 3.
Es wurden seit dem ersten Auftreten viele Untersuchungen und einige Eingriffe durchgeführt:
Proktologisch: Untersuchungen digital, mit Ultraschall, MRT-Defäkografie, Untersuchung unter Narkose. Damalige Befunde: Steißbeinfistel (2 mal entfernt), chronische Analfissur (im Zuge mit Steißbeinfistel entfernt)
Urologisch: Untersuchung digital, MRT (ohne Kontrastmittel), Ultraschall, Sperma-, Urin- und Blutprobe.
Der einzige Befund, der auf etwas konkretes hindeutet, ist vom MRT des Beckenbodens von vor ca. einem Jahr mit der schlichten Zeile im Befund: "Minimale freie Flüssigkeit im Spatium rectovesicale. ... möglicher Hinweis auf einen entzündlichen abdominellen Prozess".
Da ich mittlerweile auch sehr experimentellen Verfahren offen bin, wäre ich mit dem entfernen der rechten Bläschendrüse einverstanden. Ich sehe hier die Chance sehr hoch, dass damit zumindest die Schmerzen gelindert werden können und so nicht alle sexuellen Funktionen eingebüst werden. Da die Schmerzen mit urologischen Funktionen zusammenhängen, es einseitig ist und ansonsten keine Funktion eingeschränkt ist, rate ich selbst als Laie gezwungenermaßen auf die rechte Blässchendrüse.
Meine Körperdaten:
- 29 Jahre, männlich
- 1,70m
- keinerlei anderen Beschwerden
- 65Kg Gewicht
Hier nun meine Fragen:
- Ist die Entfernung einer einzelnen Bläschendrüse technisch möglich?
- Besteht die Möglichkeit überhaupt, auch wenn ich dem Arzt meinen Haftungsausschluss zusichere?
- Übernimmt das die ges. Krankenkasse? Falls nicht, mit welchen Kosten ist grob geschätzt zu rechnen?
- Welche Risken können durch die OP und das fehlen einer Bläschendrüse entstehen?
- Wie lange wäre die Heildauer nach der OP?
- Könnte dort noch irgendetwas anderes infrage kommen, das man noch vorsichtiger, ggf. sogar experimentell behandeln könnte?
- Haben Sie einen Rat, was man noch in meiner Situation tun könnte?