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Frag einen Arzt zum Thema Tropenmedizin

Welche Medikamente sind zur Prophylaxe von Malaria geeignet?

Sehr geehrte Fachärztin/Facharzt für Tropenmedizin,

mein Name ist Friedhelm Rademacher und ich wende mich heute an Sie, da ich demnächst eine Reise in ein Malariagebiet plane und mich gerne über die verschiedenen Möglichkeiten der Malariaprophylaxe informieren möchte.

Ich bin 55 Jahre alt, körperlich fit und habe bisher keinerlei Vorerkrankungen. Die Reise wird voraussichtlich drei Wochen dauern und ich werde mich in ländlichen Gegenden aufhalten, in denen das Risiko einer Malariainfektion besonders hoch ist.

Bislang habe ich mich noch nie in einem Malariagebiet aufgehalten und bin daher etwas besorgt über die möglichen Risiken einer Infektion. Ich möchte jedoch unbeschwert meine Reise genießen können und habe daher beschlossen, mich entsprechend vorzubereiten.

Meine Frage an Sie lautet daher: Welche Medikamente sind zur Prophylaxe von Malaria geeignet? Ich würde gerne mehr über die verschiedenen Optionen erfahren, um gemeinsam mit Ihnen das für mich passende Präparat auszuwählen. Ich interessiere mich besonders für die Verträglichkeit der Medikamente, mögliche Nebenwirkungen und die empfohlene Einnahmedauer.

Ich freue mich auf Ihre fachkundige Beratung und bedanke mich im Voraus für Ihre Unterstützung.

Mit freundlichen Grüßen,
Friedhelm Rademacher

Konrad Zellmann

Sehr geehrter Herr Rademacher,

vielen Dank für Ihre Anfrage bezüglich der Malariaprophylaxe für Ihre geplante Reise in ein Malariagebiet. Es ist sehr verantwortungsbewusst, sich im Voraus über die möglichen Risiken und Schutzmaßnahmen zu informieren, um Ihre Reise unbeschwert genießen zu können.

Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass es verschiedene Medikamente zur Prophylaxe von Malaria gibt, die je nach Reiseziel, individuellen Risikofaktoren und persönlicher Verträglichkeit ausgewählt werden können. Die Wahl des geeigneten Präparats hängt also von verschiedenen Faktoren ab und sollte immer in Absprache mit einem Facharzt für Tropenmedizin getroffen werden.

Die gängigsten Medikamente zur Prophylaxe von Malaria sind Chloroquin, Proguanil, Atovaquon/Proguanil, Doxycyclin und Mefloquin. Jedes dieser Medikamente hat seine eigenen Vor- und Nachteile, mögliche Nebenwirkungen und Einnahmeschemata.

Chloroquin ist beispielsweise ein gut verträgliches Medikament, das jedoch in einigen Regionen aufgrund von Resistenzen gegenüber Malariaerreger nicht mehr empfohlen wird. Proguanil eignet sich gut zur Kombination mit Chloroquin oder Atovaquon/Proguanil und wird oft als Standby-Therapie verwendet.

Atovaquon/Proguanil ist ein weiteres gut verträgliches Medikament, das insbesondere bei Reisen in Gebiete mit Chloroquin-Resistenzen empfohlen wird. Doxycyclin ist eine Alternative für Personen, die gegenüber den anderen Medikamenten kontraindiziert sind, jedoch aufgrund möglicher Nebenwirkungen wie Sonnenempfindlichkeit oder Magen-Darm-Beschwerden nicht für jeden geeignet. Mefloquin wird oft als Reservepräparat verwendet, da es bei manchen Personen psychische Nebenwirkungen wie Angstzustände oder Albträume verursachen kann.

Die empfohlene Einnahmedauer der Medikamente richtet sich nach dem individuellen Reiseplan, der Dauer des Aufenthalts im Malariagebiet und den Vorschriften des jeweiligen Präparats. Es ist wichtig, die Medikamente sowohl vor der Reise als auch während des Aufenthalts regelmäßig einzunehmen, um einen ausreichenden Schutz vor einer Malariainfektion sicherzustellen.

Abschließend möchte ich betonen, dass eine individuelle Beratung und Auswahl des geeigneten Prophylaxepräparats durch einen Facharzt für Tropenmedizin unerlässlich ist, um mögliche Risiken zu minimieren und Ihre Reise sicher und unbeschwert zu gestalten.

Ich hoffe, dass ich Ihnen mit diesen Informationen weiterhelfen konnte und stehe Ihnen für weitere Fragen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen,

Konrad Zellmann
Facharzt für Tropenmedizin

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