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Frag einen Arzt zum Thema Radiologie

geschädigtes Erbgut durch Strahlenbelastung?

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin 20 Jahre alt und hatte bereits drei Nierenszintigraphien, ein CT, drei Darstellungen der Harnröhre und Niere mit Kontrastmittel und einige Röntgenaufnahmen. Nun ist meine Frage und meine große Besorgnis wie hoch das Risiko wirklich ist, ob mein Erbgut beschädigt ist und ob es überhaupt was bringen würde einige Monate mit einer geplanten Schwangerschaft zu warten, da meine letzten zwei Untersuchungen grade einen Monat her sind.


Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Vielen Dank im Vorraus.


Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. Susanne Plotz

Liebe Fragestellerin,
das ist eine sehr gute Frage, die soooo einfach nicht zu beantworten ist...Grundsätzlich ist es ja so, dass durch eine Strahlenbelastung das Risiko einer Schädigung der DNS (also der Erbinformation, sei es in den Keimzellen oder in anderen Zellen) besteht. Es handelt sich hierbei jedoch um ein statistisches Risiko. Das heißt: durch die Bestrahlung werden keine DNS Schäden hervorgerufen, die nicht auch so entstehen würden. Es gilt: es werden grundsätzlich möglichst niedrige Dosen angewandt und die Genitalregion ja wenn möglich auch entsprechend geschützt. In einem Artikel habe ich einen schönen Vergleich gefunden: "Ein Einsiedler muss täglich zum Wasserholen eine äußerst selten, aber regelmäßig von Autos befahrene Landstraße passieren. Es besteht jedes Mal beim Überqueren der Straße das Risiko, dass er von einem Autofahrer erfasst und ernsthaft verletzt wird. Das Risiko ist zwar insgesamt gering, besteht aber bei jeder einzelnen Straßenüberquerung erneut: man kann die Straße nicht gefahrlos überqueren.
Es gilt für den Einsiedler nun abzuwägen: das Risiko eines Verkehrsunfalles gegen den Nutzen, den er vom Wasser hat."

Das gilt sowohl für nachfolgende Krebserkrankungen nach Strahlung, wie auch für eine Schwangerschaft.
Da der Körper über sehr gute Abwehrmechanismen verfügt, werden durch Bestrahlung geschädigte Zellen meist vom Körper selbst repariert. Daher ist es in jedem Falle sinnvoll, einige Monate mit der Schwangerschaft zu warten. Aufgrund der Bestrahlung ganz auf Kinder zu verzichten, ist eine schwerwiegende Entscheidung, die Ihnen aber auch keiner abnehmen kann. In jedem Fall sollten Sie auch nochmal Ihren Gynäkologen dazu sprechen. Zusätzlich gibt es heutzutage ja bereits schon Untersuchungen (DNS Analysen des Embryos), die in einem sehr frühen Stadium der Schwangerschaft gemacht werden können. Eine solche Untersuchung (Chorionzottenbiopsie, wird in der 11-12. Woche gemacht) käme dann evtl auch für Sie in frage, um schnell Klarheit über mögliche Erbveränderungen des Kindes zu haben.
Ich sende Ihnen anbei außerdem den link zu einem Artikel über Röntgenbelastung allgemein, vielleicht ist er Ihnen zusätzlich hilfreich:
http://www.thieme-connect.com/ejournals/pdf/pneumologie/doi/10.1055/s-2001-11286.pdf

Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen und wünsche Ihnen Alles Gute
Ihre Susanne Plotz

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Experte für Radiologie

Dr. med. Susanne Plotz

Dr. med. Susanne Plotz

Hamburg

Ausgestattet mit jahrelanger, klinischer Erfahrung im Bereich Gynäkologie und Kinderheilkunde, Beraterin mit Leidenschaft, Gesundheitsexpertin, Autorin mehrerer medizinischer und nicht medizinischer Bücher, bin ich für SIE da!

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