Frag einen Arzt zum Thema Neurologie / Nervenheilkunde

Faszikulationen an Körper und Waden

November 23, 2016 | 30,00 EUR | beantwortet von Dr. med. Frauke Gehring

Guten Tag,

ich bin 33 männlich und nehme keine Medikamente und betreibe zur Zeit keinen Sport.
Ich beobachte seit mehreren Tagen Muskelzuckungen an meinem Körper.
Begonnen hat es sporadisch an den Augenliedern. An den Augenliedern tritt es nun nicht mehr auf.
Die Zuckungen kann ich jetzt aber an beiden Waden beobachten. Sie treten im 2-10 Sekunden Takt auf.
Wenn man Dr. Google hierzu befragt wird man direkt mit der Diagnose ALS konfrontiert. Da ist die Rede von generalisierten Faszikulationen sowie Zuckungen als Erstsymptom. Ich habe mit der Einnahme von Magnesium begonnen und dieses zeigt noch nicht den gewünschten Effekt. Im Zusammenhang mit Migräne habe ich im Januar 2016 ein Schädel MRT durchgeführt ohne Befund. Ich leide gelegentlich an Schlafstörungen und die aktuelle Situation verstärkt diese noch. Wegen dieser Symptomatik habe ich einen Neurologen aufgesucht, der die Magnesium Therapie und Ermittlung des Calcium Wertes im Blut vorgeschlagen hat. Außer einer kurzen körperlichen Untersuchung wurden keine Tests durchgeführt. Im Anhang befindet sich ein Video das die Zuckungen zeigt. Sollte ich nochmals einen Neurologen konsultieren oder ist meine „Angst“ völlig unbegründet?
https://youtu.be/Qu6fiwTl9f8

Dr. med. Frauke Gehring

Guten Tag,

Einleitend muss ich sagen, dass die Wahrscheinlichkeit, an ALS zu erkranken, in Ihrem Alter ungefähr bei 1:25 Millionen liegt. leider ist seit der "Ice bucket challenge" bei Facebook das ganze Netz voller ALS- Angst, so dass der Krankheit medial weit mehr Bedeutung gegeben wird, als sie eigentlich hat.

Wahrscheinlich hat der Neurologe auch Kraft und Reflexe geprüft. Meist lässt die Kraft in Hand und Arm noch vor den Muskelzuckungen nach, und das kann der Neurologe ebenso wie verstärkte Reflexe merken.

Ich sehe bei einem normalen Untersuchungsbefund keinen Grund für eine wiederholte Konsultation, so lange sich nichts verschlechtert. Übrigens ist innere Anspannung oft Grund für eine solche Symptomatik. Ich würde also mal unbedingt etwas für die Entspannung und das innere Gleichgewicht tun, Dann bessern sich auch die Schlafstörungen.

Herzlichst , Dr. Höllering