Frag-Einen

Frag einen Arzt zum Thema Innere Medizin

Schlechte Laborwerte

Hallo.

Vor 10 Jahren wurde mir aufgrund eines Unfalls in einer Not-OP 120 Cm Dünndarm entfernt (Ileum oral der Bauhin'schen Klappe) und ein Mesenterialeinriss im Bereich des Sigmas übernäht. Außerdem bestand kurzfristig der Verdacht, dass auch die Bauchspeicheldrüse in Mitleidenschaft gezogen wurde, was jedoch nicht bestätigt wurde.

Einige Laborwerte sind leider überhöht:

Bez. u. Normalwert: 11.2011 10.2012 04.2015 12.2016 02.2018 01.2019

MCH (28-33) 27 28 27 27 28 27
MCHC (33-36) 33 34 32 34 35 33
MCV (80-96) 83 84 83 80 81 84
Thromboz. (140-360) 360 317 328 372 339 383
GPT (unter 50) 59 54 35 36 51 64
GOT (unter 50) 45 50 41 32 37 39
GGT ( unter 50) 85 76 53 85 91 110

Ich bin 30 Jahre alt, 168 cm groß und wiege 68 Kg, bin Nichtraucher, trinke 1-3 mal im Monat 1-3 Bier a 0,33 l. Ernährung ist ausgewogen, selten auch mal Fast-Food oder Fertiggerichte. Außerdem treibe ich 2-3 die Woche Sport, überwiegend Ausdauer.

Aufgrund des Kurzdarmsyndrom und damit verbunden Gallensäureverlustsyndrom nehme ich täglich 1-0-1 Colestyramin. Dadurch ist der Stuhlgang weitestgehend normal, sehr selten Durchfall.

Um die Laborwerte zu verbessern habe ich schon viel versucht, wie z.B. gänzlich auf Alkohol verzichtet, gesund ernährt und zusätzlich Mariendistel und Artischocken-Extrakt eingenommen, leider jedoch ohne Erfolg.

Haben Sie noch einen Tipp, was ich tun kann um die Werte zu verbessern?
Oder was es für eine Auswirkung haben könnte, dass diese dauerhaft erhöht sind?

Vielen Dank für Ihre Antwort.

Dr. med. Frauke Gehring

Guten Abend,

Aus dieser Vorgeschichte ist nicht erklärbar, warum die Werte so hoch sind. Weder diese noch das bisschen Bier erklärt die leichte Erhöhung. Auch eine Fettleber ist nicht zu erwarten.

Ich würde darum noch ein bisschen Diagnostik haben wollen, z. B. die Hepatitis- Antikörper. Z. B. hätte bei der großen OP eine Infektion mit Hepatitis B oder C erfolgen können, oder bei einer Auslandsreise mit Hepatitis A. Ich würde mir die Leber auch mit Ultraschall untersuchen lassen, um z. B. eine Zystenleber oder Echinokokkeninfektion auszuschließen. Auch nach Morbus Wilson, einer Kupferspeicherkrankheit, könnte man schauen. Ohne Diagnose gibt es keine sinnvolle zusätzliche Therapie.

Bitte verzichten Sie auf Mittel wie Paracetamol oder Novalgin, die die Leber belasten, und weitgehend auf Alkohol, denn ein bisschen hilft das schon.

Ich wünsche Ihnen das Allerbeste!

Herzlichst, Dr. Gehring

fadeout
... Interessiert Sie diese Frage ebenfalls?
Sie können für nur 7,50 EUR die Antwort vollständig einsehen.

Experte für Innere Medizin

Dr. med. Frauke Gehring

Dr. med. Frauke Gehring

Arnsberg

Staatsexamen 1984 in Kiel, seit 1992 in eigener Praxis niedergelassen. Onlineberatung seit 2001 bei Almeda, Focus (als ärztliche Leiterin), Onmeda, Bild der Frau. Moderatorin, Dozentin für medizinische Themen.

Expertenwissen:
  • Allgemeinmedizin
  • Gynäkologie
  • Homöopathie / Naturheilverfahren
  • Innere Medizin
  • Neurologie / Nervenheilkunde
  • sonstige Frage an Ärzte
vollständiges Profil