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Frag einen Arzt zum Thema Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde

Tumor bzw. Gewebe am weichen Gaumen

Sehr geehrte Damen und Herren,
ich hatte diese Frage bereits am 30.04.15 gestellt und auch kompetente Antworten bekommen.
Vielen Dank hierfür bereits.
Auf Grund Ihrer Hinweise habe ich am gleichen Abend eine Notfallpraxis aufgesucht. Aussage HNO - Sieht nicht gefährlich aus.-
Am Montag werde ich den ansässigen HNO zur weiteren Analyse aufsuchen. Allerdings bin ich sehr beunruhigt und möchte deshalb noch einmal Ihre Meinnung, anahd weiterer Informationen, einholen.
Ich hatte in meinem Mundraum ein Geschwür am weichen Rachen, links neben dem Zäpfchen, festgestellt.
-Das Gewebe scheint scheint an einer ca. 1-2 mm breiten Verbindung am weichen Gaumen verbunden zu sein. Beim starken Ausatmen/Husten baumelt es hin und her, klappt nach vor und hinten.
-Weiter habe ich festgestellt, dass es mit weißen Fasern durchzogen sein scheint, wie Maschen von einem Netz.
-Die Größe würde ich mit einem Tropfen von ca.8 mm Länge und ca 5mm Breite schätzen.
Könnten Sie, anhand der dargestellten Infos, bitte noch Einschätzung abgeben.
Vielen Dank!

Christian Welsch

Sehr geehrter Fragesteller, ganz vorneweg, sie haben in diesem Forum die Möglichkeit eine Rückfrage zu stellen, so daß sie mehr Informationen bekommen.
Ich sehe , daß sie seht besorgt sind, da sie sich jetzt zum 3. mal an uns wenden.

Das zweite Foto was sie nun gepostet haben ist etwas besser. Ganz vorne Weg, ich halte das für etwas gutartiges, würde es aber trotzdem entfernen lassen, um Klarheit zu bekommen :

Nocheinmal, das was ich ihnen jetzt erkläre ist reine Spekulation, eine Einschätzung aufgrund meiner Erfahrung und der Analyse der 2 Bilder.

Meiner Meinung nach gibt es 2 wahrscheinliche und eine sehr unwahrscheinliche Diagnose. Leider schreiben sie nichts zu sonstigen Symptomen und Randbedingungen , ich baue sie unten mit ein und sie können mir in der Rückfrage berichten.

1. Option, ein Fibrom . Der Volksmund würde \"wildes Fleisch\" dazu sagen . Dabei handelt es sich um gutartige Wucherungen des Bindegewebes, welche oft nach einer Verletzung entstehen. Ist Ihnen da was erinnerlich ? irgendetwas, was sie runtergeschluckt haben unter reizung oder Verletzung des Gaumens? Der Gaumen steht unter einer starken mechanischen Belastung beim Schlucken, oft findet man hier keinen greifbaren Grund.

2. ein Papillom. Ensteht aus einer Infektion mit HPV-Viren, diese sind in der Bevölkerung ähnlich wie die Herpesviren weit verbreitet. Übertragungen sind über engen Körperkontakt oder Oralsex denkbar.
Da der Befund sehr klein ist, und Papillome dazu neigen können im Laufe des Lebens bösartig werden zu können, würde man Ihnen raten, es entfernen und untersuchen zu lassen. Da der Tumor einen Stil hat, ist es eventuell sogar möglich ihn unter örtlicher Betäubung im Stuhl zu entfernen, sie bekämen dann nur eine Spritze wie beim Zahnarzt.

3. die unwahrscheinliche Option, das es etwas bösartiges ist. Hier käme m.e. aufgrund des Aussehens nur ein malignes Lymphom der Mandeln in Frage, ich mache meinen Job jetzt 6 Jahre und ich habe gerade einmal 2 Patienten mit einer solchen Diagnose gesehen. Die Patienten die so etwas haben, können eine sogenannte B-Symtomatik haben ( nächtliches Schwitzen, ungewollter Gewichtsverlust und ausgeprägtes Krankheitsgefühl) , müssen dies aber nicht.
In einem solchen Fall würde man auch den Tumor resizieren (s.o.) und dann schauen, wo überall im Körper lymphatisches Gewebe befallen ist und danach behandeln. Ist zwar eine bösartige Erkrankung, die meisten Formen davon sind aber mit einer guten Prognose heilbar. Und wie schon gesagt an der Stelle seeeehr selten.
Ein Karzinom halte ich für fast ausgeschlossen , die sehen eigentlich anders aus, haben meist einen dicken weissen Belag und werden deshalb oft fälschlich für einen Pilz gehalten. Man erkennt sie daran , das sie meist Schmerzen verursachen und einen ziemlich fiesen Mundgeruch, da das Gewebe zugrunde geht. Bekommen meist nur Menschen die Exzessiv rauchen und trinken. Wäre es eine solche Diagnose, kann es sein , das es mit einer Entfernung getan wäre, da der Befund sehr klein ist.

Alle anderen Diangnosen , die mir jetzt nur einfallen wären noch seltener.

Mein Tip : Montag zum HNO gehen und ihn bitten , das Ding abzutragen, oder zumindestens ein großes Stück davon als Biopsie wegzuschicken,

Mich würde interessieren, was daraus geworden ist, die Woche, die der Pathologe ind der regel braucht , bis er Ihnen sagen kann was es ist, kann Ihnen aber keiner abnehmen.
Bitte schreiben sie mir eine Email an meine Hompage, was daraus geworden ist. Mich würde interessieren, ob eine der oben genannten Umstände auf sie zutrifft .

Haben sie noch Fragen ? Gruß welsch


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Experte für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde

Christian Welsch

Christian Welsch

Veitsbronn

niedergelassener HNO-Arzt und Notfallmediziner, seit 15 Jahren regelmäßige Mitarbeit im allgemeinmedizinischen Notdienst

Expertenwissen:
  • Allgemeinmedizin
  • Allergologie
  • Chirurgie
  • Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
  • sonstige Frage an Ärzte
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