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Frag einen Arzt zum Thema Dermatologie

Veränderungen Kopfhaut

Liebe Experten,

ich habe eine Frage an Sie und hoffe, Sie können mir weiterhelfen.

Kurz zu mir: ich bin 29 Jahre, NR, schlank.
Bisher hat sich meine Kopfhaut normal regeneriert - also keine vermehrte Schuppenbildung oder ähnliches.

Seit Ende Januar begleitet mich eine Symptomatik, mit welcher ich nichts richtig anzufangen weiß (siehe Anhang) und die nicht besser wird. Über meinen Kopf verteilt finden sich an einigen Stellen am Haaransatz die abgebildeten Veränderungen. Diese lassen sich nicht entfernen - sobald ich diese weißen "Gebilde" entfernen möchte, löst sich das komplette Haarbüschel, welches von diesem "Gebilde" umfasst wird, und ich habe es in den Händen. Deshalb traue ich mich schon nicht mehr, an den "Gebilden" herumzuzupfen, denn ich habe ein wenig Angst, dass sich sichtbare kahle Stellen dann bilden.
Meine Haare sind nicht gefärbt, und ich wasche diese 1-2 Mal pro Woche - mit normalem Haarshampoon. Seit sich diese Stellen gebildet haben, empfinde ich hin und wieder Juckreiz im Kopfbereich - jedoch nicht permanent.

Durch was entstehen diese weißen "Gebilde" bzw. was sind diese "Gebilde" (gibt es hierfür einen medizinischen Fachausdruck), und wie bekomme ich diese (möglichst mittels Hausmittel) wieder weg?

Viele Grüße

Jule

Dr. med. Kathrin Hamann

Guten Morgen Jule,

ich werde mir die Bilder einmal sehr genau ansehen und versuchen ihnen darauf eine gute Antwort zu geben.

Ihre Dr. K. Hamann

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So anhand der Bilder kann man sehr gut eine vermehrte Schuppenbildung (Fettschuppen) erkennen, die vor allem am Haaransatz zu Verkrustungen des Haares führt. Dies sollte unbedingt mikroskopisch und mikrobiologisch untersucht werden. Es kann sich um einen Befall mit Hautpilz (oft Pityrosporum) handeln, aber auch um eine ekzematöse Schuppenbildung.

Hormonschwankungen, Stress und Klimaveränderungen (Klimaanlage im Büro, trockene Luft, Tragen von Mützen) bewirken eine Zunahme von Schuppenbildung zusammen mit vermehrtem Talg, was die Schuppen verkleben lässt, so wie es auf dem Bild sichtbar ist.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es (Quelle: netdoktor):

Kopfschuppen lassen sich gut selbst therapieren. Wenn die Kopfhaut allerdings entzündet ist, also gerötet aussieht, nässt, von Krusten bedeckt wird oder sogar Haare ausfallen, sollte man den Hautarzt aufsuchen.

Gut wirksam zur Selbstbehandlung sind Antipilzmittel aus der Apotheke. Sie verringern die Anzahl der Pilze auf der Kopfhaut und packen damit das Problem an der Wurzel. Ketoconazol und Bifonazol sind Arzneistoffe in medizinischen Shampoos, die sich wie ein herkömmliches Shampoo leicht anwenden lassen. Das Shampoo muss einige Zeit auf der Kopfhaut einwirken, da der Pilz sehr hartnäckig ist. Danach wird das Haar ausgespült und wie gewohnt frisiert.

Die kurmäßige Anwendung dauert in der Regel einen Monat. Um Rückfälle zu vermeiden, reicht danach eine Anwendung pro Woche für einen Zeitraum bis zu einem halben Jahr. Zwischendurch wäscht man das Haar mit einem normalen Shampoo. Dann steigt man wieder komplett auf normale Shampoos um. Wenn die Schuppen erneut auftreten, kann die Kur wiederholt werden.

Bei starker Schuppenbildung löst der Hautarzt unter anderem die auf der Kopfhaut fest haftenden Schuppen mit Salicylsäurespiritus, einer Haartinktur aus der Apotheke. Bei starken Entzündungen können kortisonhaltige Haartinkturen sinnvoll sein. Kortison wirkt entzündungshemmend und hat kurzzeitig äußerlich aufgetragen kaum Nebenwirkungen.
Normale Schuppenshampoos sind Kosmetikartikel und keine Medikamente. Sie enthalten Antipilzmittel oder allgemein desinfizierende Stoffe in sehr geringen Mengen oder einfach nur pflegende oder juckreizstillende Substanzen. Bei starker Schuppenbildung sind sie nicht geeignet, allenfalls bei wenigen Schuppen oder zur Nachbehandlung einer Kur durch medizinische Shampoos.

Was können Sie selbst tun?

Benutzen Sie ein mildes Shampoo für die Kopfwäsche und spülen Sie stets gut mit klarem Wasser nach. Tägliche Kopfwäsche mit geeigneten Shampoos schadet dem Haar in der Regel nicht. Nur bei sehr fettigem Haar sollte man weniger häufig waschen, da die Talgdrüsen dadurch zusätzlich zur Produktion von Fett angeregt werden.

Wichtig: Föhnen Sie das Haar anschließend nicht zu heiß, das reizt die Kopfhaut. Fettes Haar sollten Sie besser an der Luft trocknen lassen.

Häufiges Bürsten nimmt den Talg von der Kopfhaut und verteilt ihn im Haar. Vermeiden Sie Kratzen, weil das die Haut irritiert und Infektionen der Kopfhaut begünstigt.

Sonne hat eine heilsame Wirkung. Im Winter bildet die Kopfhaut der Betroffenen deutlich mehr Kopfschuppen als im Sommer.

Alles Gute!

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Experte für Dermatologie

Dr. med. Kathrin Hamann

Dr. med. Kathrin Hamann

München

Seit mehr als 20 Jahren bin ich in der Medizin tätig. Als Fachärztin für Allgemeinmedizin helfe ich in meiner Praxis meinen Patienten.

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