Frag einen Arzt zum Thema Augenheilkunde

trockene Makuladegeneration

März 20, 2012 | 25,00 EUR | beantwortet von Dr. med. Kathrin Hamann

Sehr geehrte Ärzte,

ich habe gestern die Schockdiagnose "beginnende trockene Makuladegeneration" bekommen. Bin 57 Jahre alt und habe bisher noch keine Beeinträchtigungen bemerkt. Der behandelnde Augenarzt war nicht bereit Fragen hinsichtlich dem wahrscheinlichen Verlauf zu beantworten. Er meinte, das kann man nicht sagen. Man kann nur versuchen den Verlauf mit einem Vitaminpräparat zu bremsen.

Mich quälen massiver Existenzängste, da ich noch 9 Jahre bis zur Rente arbeiten muss (ich bin alleinstehend). Was passiert wenn ich in 5 Jahren blind bin?

Meine Frage:
Ich habe nirgends im Internet eine Statistik gefunden in der wenigstens die Erfahrungswerte der bisherigen Patienten erfasst sind. Z.B. 20 % bemerken nach 5 Jahren Leseeinschränkungen, nach 10 Jahren sind 60% so stark sehbehindert, dass Lesen und Autofahren nicht mehr möglich ist etc. Mir ist bekannt, dass man den Verlauf nicht absehen kann. Es würde mir aber sehr helfen, mit Hilfe einer gewissen Wahrscheinlichkeit, meine Zukunfstsprognose zu erstellen. Ich schwimme total und habe heute Nacht nicht geschlafen.

Danke im Voraus.

Viele Grüße

Dr. med. Kathrin Hamann

Sehr geehrte Patientin,

ich möchte sie zunächst einmal beruhigen. So schnell wird man nicht von der trockenen Makuladegeneration blind.
In den meisten Fällen bemerken die Patienten eine sehr langsame schleichende Sehverschlechterung. Das wird oft aufs Alter geschoben und dem nicht weiter nachgegangen. Daher erkennt man die AMD oft erst sehr spät.

Darf ich fragen, was bei ihnen zur Untersuchung beim Augenarzt geführt hat und ob der Augenarzt eine OCT gemacht hat?

Mit Vitaminen als Tablette, aber auch als Tropfen oder Augenspritzen kann man den Prozess der AMD deutlich verlangsamen, rechtzeitig behandelt, kann der Prozess sogar aufgehalten werden.

Machen sie sich bitte keine Sorgen.
Gern antworte ich ihnen weiter, wenn sie dazu noch Fragen haben.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. K. Hamann