Wie kann man die Narkoseübelkeit nach einer Operation vermeiden?
Januar 20, 2024 | 40,00 EUR | beantwortet von Felix Herrmann
Sehr geehrter Arzt,
mein Name ist Anneliese Schwaru und vor kurzem habe ich eine Operation unter Vollnarkose durchgeführt. Leider litt ich nach dem Eingr sehr unter Übelkeit und Erbrechen, was meine Genesung deutlich erschwert hat. Daher wende ich mich an Sie mit der Frage, wie man die Narkoseübelkeit nach einer Operation vermeiden kann.
Die Operation selbst ist gut verlaufen und ich bin dankbar für die medizinische Versorgung, die ich erhalten habe. Jedoch war die Zeit nach dem Eingriff durch die Übelkeit und das Erbrechen sehr belastend für mich. Ich hatte Schwierigkeiten, ausreichend Flüssigkeit zu mir zu nehmen und mich zu erholen. Zudem fühlte ich mich zusätzlich geschwächt und ausgelaugt, was meinen Heilungsprozess verzögert hat.
Da ich in Zukunft gerne eine erneute Operation durchführen lassen möchte, mache ich mir nun Sorgen, dass die Narkoseübelkeit erneut auftreten könnte. Daher wäre es für mich sehr hilfreich, mögliche Lösungsansätze zu kennen, um dieses unangenehme Symptom zu vermeiden. Gibt es bestimmte Medikamente oder Maßnahmen, die vorbeugend gegen Übelkeit nach einer Narkose eingesetzt werden können? Gibt es möglicherweise auch alternative Narkoseverfahren, die weniger Übelkeit verursachen?
Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre Unterstützung und hoffe auf hilfreiche Informationen, um zukünftige Operationen ohne die Belastung der Narkoseübelkeit durchführen zu können.
Mit freundlichen Grüßen,
Anneliese Schwaru
Sehr geehrte Frau Schwaru,
vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihr Vertrauen in meine Expertise als Anästhesist. Es tut mir leid zu hören, dass Sie nach Ihrer Operation unter Vollnarkose mit Übelkeit und Erbrechen zu kämpfen hatten. Diese unangenehmen Begleiterscheinungen können tatsächlich die Genesung nach einem chirurgischen Eingriff beeinträchtigen und ich verstehe Ihre Sorge bezüglich zukünftiger Operationen.
Narkoseübelkeit und -erbrechen sind keine seltenen Komplikationen nach einer Vollnarkose und können verschiedene Ursachen haben. Eine Möglichkeit, diese Beschwerden zu vermeiden oder zu lindern, ist die Verwendung von antiemetischen Medikamenten, also Medikamenten, die Übelkeit und Erbrechen entgegenwirken. Diese können vor, während oder nach der Operation verabreicht werden, um das Risiko von postoperativer Übelkeit zu reduzieren.
Zu den gängigen antiemetischen Medikamenten gehören beispielsweise Metoclopramid, Ondansetron, Dimenhydrinat oder Dexamethason. Ihr Anästhesist wird basierend auf Ihrem individuellen Risikoprofil und Ihrer Vorgeschichte entscheiden, welches Medikament für Sie am besten geeignet ist. Es kann auch hilfreich sein, dem Anästhesist Ihre Erfahrungen mit Narkoseübelkeit zu schildern, um eine maßgeschneiderte Behandlung zu erhalten.
Darüber hinaus können auch nicht-medikamentöse Maßnahmen zur Vorbeugung von Narkoseübelkeit ergriffen werden. Dazu gehören unter anderem das Vermeiden von starken Gerüchen, ausreichende Flüssigkeitszufuhr vor und nach der Operation, langsame Wiederaufnahme von Nahrungsmitteln, ausreichend Bewegung nach der Operation und das Vermeiden von starkem Alkohol- und Nikotinkonsum.
In manchen Fällen kann auch die Wahl des Narkoseverfahrens Einfluss auf das Auftreten von Narkoseübelkeit haben. So haben Studien gezeigt, dass bestimmte Narkoseverfahren wie die TIVA (Total Intravenous Anesthesia) im Vergleich zur Inhalationsnarkose weniger Übelkeit und Erbrechen verursachen können. Es kann daher sinnvoll sein, mit Ihrem Anästhesisten über alternative Narkoseverfahren zu sprechen, um das Risiko von postoperativer Übelkeit zu reduzieren.
Abschließend möchte ich betonen, dass die individuelle Betreuung und Beratung durch einen erfahrenen Anästhesisten entscheidend ist, um das Risiko von Narkoseübelkeit zu minimieren. Ich empfehle Ihnen daher, sich vor einer geplanten Operation ausführlich mit Ihrem Anästhesisten über Ihre Sorgen und Erfahrungen auszutauschen, um eine optimale Behandlung zu erhalten.
Ich hoffe, dass diese Informationen Ihnen weiterhelfen und wünsche Ihnen alles Gute für Ihre zukünftigen Operationen. Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen,
Felix Herrmann
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