Was tun bei dieser Wechselwirkung?
März 8, 2015 | 15,00 EUR | beantwortet von Dr. David Meyer
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich hätte eine Frage bezüglich Wechselwirkungen. Ich habe mir beim Barfuß gehen vermutlich durch eine Scherbe einen Schnitt zugesogen, welchen ich mit Octenisept gereinigt habe. Am nächsten Tag bin ich zu einem Arzt. Dort wurde meine Wunde erneut mit Octenisept gereinigt jedoch mit einem Verband mit Betaisodona Creme verbunden. Diese Creme habe ich auch für Zuhause mitbekommen. Dort habe ich dann in dem Beipackzettel gelesen, dass man diese zwei Produkte nicht zusammen anwenden soll. Ich habe dann nur noch die Creme geschmiert. Heute ca. 3 Tage später ist meine Haut um die Wunde aber auch auf der Wunde dunkel violett bis braun verfärbt. Es scheint als geht die Färbung bis in die unteren Hautschichten.
Muss ich mir deswegen sorgen machen, denn es sieht wirklich nicht gesund aus? Wann verschwindet diese Färbung wieder? Wird dadurch die Heilung beeinträchtigt?
Herzlichen Dank für ihre baldige Antwort
Lieber Fragesteller,
In der Tat führt eine Anwendung von Betaisodona zur Wirkungsverschlechterung oder Neutralisation von Octenidin, durch Oxidation der Wirksubstanz. Aber nur wenn man Betaisodona nach Octenidin direkt aufträgt.
Man sollte die Substanzen also nicht gleichzeitig benutzen.
In Ihrem Fall sollten wohl noch ein paar Minuten dazwischen vergangen sein. Wichtig war bei einer Schnittverletzung die schnelle Reinigung der Wunde am Anfang. Auf den neutralisierten Schutzfilm mit Octenidin kann man auch erstmal verzichten.
Wenn Sie jetzt weiterhin zu Hause Betaisodona anwenden, kann man davon ausgehen dass die Wunde keimarm bleibt und so heilen kann.
Die starken Verfärbungen kommen durch den jodhaltigen Wirkstoff und sind leider nicht zu vermeiden. Ein Anzeichen für Fehlanwendung ist das nicht.
Achten Sie darauf dass die Wunde sauber bleibt. Übrigens der Mythos dass eine Wunde zum Verheilen lieber an der \"frischen Luft\" sein muss, stimmt nicht. Wichtig ist dass kein Schmutz hinein kommt.
Die Creme können Sie sich dann zu einem fortgeschrittenen Zeitpunkt auch sparen, und nur normale Pflasterwechsel betreiben.
Sollte die Wunde aber anfangen rundherum rot zu werden, zu jucken oder zu eitern, suchen Sie unbedingt einen Arzt auf.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Meyer
