Frag-Einen

Frag einen Arzt zum Thema Allgemeinmedizin

Lunge geschädigt?

Hallo!
Seit etwa 10 Jahren verbrauche ich in großen Mengen Küchenpapier (aufgerollt), das es in jedem Supermarkt oder Drogerie zu kaufen gibt (Zellstoff, „chlorfrei gebleicht“). Ich meine die Packungen mit vier Rollen, von denen man dann einzelne oder mehrere Blätter abrollt und abreißt.
Ich benutze es nicht nur zum Saubermachen, sondern auch zum trockenreiben des Geschirrs nach dem Abwasch sowie nach dem Händewaschen zum Abtrocknen (Handtücher benutze ich nur noch nach dem Duschen).
Angefangen habe ich mal damit, weil die Handtücher immer so schnell nass waren – beim Papier reiße ich einfach neue Blätter ab und fertig.
Allerdings bin ich sehr verschwenderisch damit, so zwei bis drei Rollen pro Tag verbrauche ich schon. Das sieht man auch - nach zwei Tagen hat sich durch das Abreißen des Papiers schon eine feine weiße Staubschicht auf den Kochplatten gebildet (der Rollenhalter hängt über dem Herd). Ich wisch das dann feucht ab und denk nicht mehr dran.
Eine Freundin hat mir nun erzählt, dass das Einatmen von Papierstäuben auch nicht gerade gesund sein soll und schlimmstenfalls bis zu Lungenkrebs führen kann (hab ich nicht gewusst).
Beim Abreißen des Papiers stehe ich nicht weiter als 30-40 cm von der Rolle entfernt und bewege mich dort auch nicht wesentlich weg (ich trockne mir gleich dort auch die Hände ab, da der Abfalleimer daneben steht, und das nasse Geschirr türmt sich auch gleich daneben). Ich stehe also vermutlich täglich mehrmals in einer Zellstoff-Staubwolke - beim Geschirr-Abtrocknen sogar für längere Zeit (allein dabei verbrauche ich eine komplette Rolle).

Nun frage ich mich, ob ich durch die 10 Jahre intensiven „Zellstoff-Kontakt“ von den offenbar reichlich entstehenden Staubpartikeln auch bedenklich viele eingeatmet haben könnte.
Habe ich evtl. schon die Grundlage für ernsthafte Lungenerkrankungen gelegt?

Dr. med. Frauke Gehring

Guten Abend,

Ihre Freundin hat wahrscheinlich verschiedene Stäube verwechselt. Hartholzstaub, dem Tischler ein Leben lang ausgesetzt sind, kann ein etwas vermehrtes Auftreten von Nasenkrebs hervorrufen. Dann gibt es Stäube, die mit Dioxinen verunreinigt sind; das sind die Küchenpapiere aber nicht, weil sie strengen Richtlinien unterliegen; man trocknet ja z. B: auch Fleisch darauf ab.

Reiner Papierstaub von toxisch unbedenklichen Papieren ist weit weniger krebserregend als der Feinstaub unserer Umwelt oder, noch viel schlimmer, die Stäube, die durchs Rauchen entstehen, nämlich gar nicht.

Sie haben dadurch Ihre Lunge nicht nachhaltig schädigen können.

Herzlichst, Dr, Höllering, Fachärztin für Innere- undA llgemeinmedizin

fadeout
... Interessiert Sie diese Frage ebenfalls?
Sie können für nur 7,50 EUR die Antwort vollständig einsehen.

Experte für Allgemeinmedizin

Dr. med. Frauke Gehring

Dr. med. Frauke Gehring

Arnsberg

Staatsexamen 1984 in Kiel, seit 1992 in eigener Praxis niedergelassen. Onlineberatung seit 2001 bei Almeda, Focus (als ärztliche Leiterin), Onmeda, Bild der Frau. Moderatorin, Dozentin für medizinische Themen.

Expertenwissen:
  • Allgemeinmedizin
  • Gynäkologie
  • Homöopathie / Naturheilverfahren
  • Innere Medizin
  • Neurologie / Nervenheilkunde
  • sonstige Frage an Ärzte
vollständiges Profil