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Frag einen Arzt zum Thema Allgemeinmedizin

Depression Blutbildbestimmung

Sehr geehrte Damen und Herren,
mein Mann ist seit 10 Jahren in Behandlung wegen einer Depression, die durch massiven Stress auf der Arbeit ausgeloest wurde. Die Depression zeigt sich durch chronische Kopfschmerzen, die mein Mann hat. Er nimmt Zyprexa , damit er wenigstens schlafen kann. Die Kopfschmerzen varieeren, je nachdem wie er geschlafen hat. Es wird besser, wenn er lange schlaeft. Vor einiger Zeit kam er an und meinte, Schatz wenn Du mir abends die Hackfleisch-Zuccini-Pfanne machst, werden die Kopfschmerzen auch besser.
Er hatte vor 10 Jahren wohl einen Zusammenbruch gehabt und war 1 Woche lang in der Psychiatrie. Es ist wohl auch ein Blutbild gemacht worden, was aber unauffaellig war. Man muss zu dieser Geschichte sagen, er war Berufsanfaenger, hat 2 Jahre lang 40 bis 60, wenn nicht gar 70! Stunden gearbeitet (Kopfarbeit!) kam tagsueber gar nicht zum Essen, und abends gabs dann meistens Pizza, Kaesebroetchen, Bier. Urlaub hat er maximal 17 Tage gemacht, den Rest verfallen lassen. Er hat sich aus lauter Unsicherheit total vereinnahmen lassen.
Ich bin jetzt nur durch Zufall durch ein Kinderernaehrungsbuch auf das Stichwort biogene Amine gestossen. Empfindliche Personen reagieren auf den Abbau von Aminosaeuren wohl mit Kopfschmerzen. Mir geht diese Hackfleisch-Zuccini-Pfanne ganz einfach nicht aus dem Kopf. Mein Mann hat selber festgestellt, dass er die Kopfschmerzen etwaas durchs Essen steuern kann. Nudeln und Kartoffeln abends, und er kriegt Kopfschmerzen. Reis geht. Hackfleisch geht, Huehnchen geht, Stielkotelett Kopfschmerzen.
Jetzt meine Frage: Gibt es Blutbildbestimmungen, die die Krankenkasse einfach nicht bezahlt, die aber so etwas wie Kopfschmerzen naeher untersuchen koennten? Denn haette er die Kopfschmerzen nicht, haette er auch nicht die Depression. Welcher Arzt macht solche Untersuchungen? Der normale Hausarzt? Wir zahlen das notfalls auch selber.

Dr. med. Frauke Gehring

Guten Tag,

leider gibt es solche Untersuchungen nicht. Die Krankenkasse würde sie sonst bezahlen, denn es ist natürlich viel billiger, eine solche Untersuchung zu übernehmen, als die teuren Tabletten zu finanzieren! Alle chronischen Kopfschmerzpatienten machen das genauso wie Ihr Mann: Sie schauen, was sie vertragen, und essen dementsprechend. Oft lösen ja auch Rotwein und Käse Kopfschmerzen aus,die lässt man dann besser weg.

Ich denke aber, dass Sie es sich etwas einfach machen mit der Einschätzung, dass die Depression nur durhc die Kopfschmerzen bedingt ist! Wenn der Arzt Zyprexa, ein starkes Antidepressivum (und wahrhaftig kein Schlafmittel) verordnet, dann geht er schon von einer schwereren Erkrankung als einer Reaktion auf die Kopfschmerzbelastung aus.
Darum schlage ich Ihnen vor, dass Sie mal einen Arzttermin gemeinsam wahrnehmen, um über die Diagnose und Therapiepläne besser informiert zu sein. Gleichzeitig würde ich nach einer Psychotherapie fragen, die gerade bei einer solchen Kombination oft sehr hilfreich ist. Ihrem Mann rate ich zur Erlernung des autogenen Trainings, weil man damit nach einem harten Tag wunderbar entspannen und auch Kopfschmerzen beeinflussen kann.

Mit den besten Wünschen, Dr. Höllering, Fachärztin für Innere- und Allgemeinmedizin

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Experte für Allgemeinmedizin

Dr. med. Frauke Gehring

Dr. med. Frauke Gehring

Arnsberg

Staatsexamen 1984 in Kiel, seit 1992 in eigener Praxis niedergelassen. Onlineberatung seit 2001 bei Almeda, Focus (als ärztliche Leiterin), Onmeda, Bild der Frau. Moderatorin, Dozentin für medizinische Themen.

Expertenwissen:
  • Allgemeinmedizin
  • Gynäkologie
  • Homöopathie / Naturheilverfahren
  • Innere Medizin
  • Neurologie / Nervenheilkunde
  • sonstige Frage an Ärzte
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