Atemluftbeschwerden
Mai 28, 2009 | 30,00 EUR | beantwortet von Björn Biermann
Sehr geehrte Mediziner
Seit einigen Jahren leide ich unter einer Allergie. Meine Nasen- und Mundschleimhäute sind trocken, die Nasenschleimhäute schwellen so stark an, dass ich kaum Luft bekomme. Das Sprechen und Schlucken(selbst Speichel) fällt mir äüßerst schwer. Besonders schwierig ist das Atmen im Liegen. An Schlaf ist meist nicht zu denken. ich denke fast immer panikartig an Ersticken.
Eine Röntgenaufnahme der Luftwege und der Nase hat keine Annomalien gezeigt. Mehrere Prick-Tests, ausgedehnte Hauttest auf Pollen oder andere Allergene waren bisher negativ. Beim Bluttest wurde festgestellt, dass die Werte auf ein erhöhtes Allergierisiko hinweisen. Gefunden wurde der Auslöser bisher nicht.
Diese Anfälle treten unabhängig von der Jahreszeit auf. Meist treten Sie nachts bzw. abends auf und sind nur durch ärztliche Behandlung zu beenden. Ich muss dann zum Hals- ,Nasen-, Ohrenarzt, der mir die Nasenschleimhäute mit einem abschwellenden Mittel einpinselt. Das ist zwar unangenehm, da beim Abschwillen Sekret nicht nur aus der Nase, sondern auch aus Mund und Augen läuft. Die Weiterbehandlun erfolgt dann in den meisten Fällen mit Kortisontabletten.
Gibt es schon ähnliche Fälle, Was kann ich selber im Notfall tun?. Kann ich vorsorglich bei ersten Anzeichen Tabletten nehmen, sollte ich grundsätzlich zur Prophylaxe etwas tun?
Ein Freund hat mir geraten Cetirizin Hexal bei ersten Anzeichen einzunehmen, das hätte ihm bei seiner Allergie (Heuschnupfen) bisher auch gut geholfen und er wiederum bekam den Tipp von einem anderen Betroffenen. Können Sie mir auch dazu raten?
Über eine schnelle Antwort würde ich mich sehr freuen, mir geht es zur Zeit mal wieder wirklich nicht gut.
An eine Allergie würde ich in Ihrem Falle erst einmal nicht denken. Die diversen negativen Allergietest unterstützen dies. Als ich die
Beschreibung ihrer Symptome las ,fiel mir als Erstes das sogenannte Sjögren Syndrom ein. Dies ist eine chronische Entzündung der Tränen-u. Speicheldrüsen
mit den Leitsymptomen der Augen und Mundaustrocknung. Die Betroffenen beschreiben häufig Beschwerden durch das Austrocknen von Mund und anderen Schleimhäuten
wie in ihrem Fall der Nasenschleimhaut. Dies führt dazu, dass diese anschwellen und das Atmen unheimlich schwer wird. Wenn ihr behandelnder Arzt dies noch
nicht ausgeschlossen hat, sollten sie ihn aufsuchen. Der Nachweis kann über verschiedene Antikörper im Blut erfolgen. Auch der Augenarzt kann durch den sogenannten
"Schirmer- Test" die verminderte Tränensekretion nachweisen. Notfalls muss die Diagnose durch einer Gewebeentnahme aus der Lippeninnenseite gestellt werden.
Andere Ursachen, wie zum Beipsiel Nebenwirkungen von Medikamenten müssen natürlich vorher ausgeschlossen sein. Die Therapie ist in jedem Fall
nicht ganz einfach und vorherrschend auf die symptomatische Behandlung ausgerichtet. D.h. man versucht die körperlichen Symptome zu verringern. Das Cetirizin
ist ein Medikament ,daß bei allergischen Reaktionen hilft, indem es die körpereigene Abwehr unterdrückt.
Da bei Ihnen scheinbar keine Allergie vorliegt bezweifle ich die Wirksamkeit. Die symptomatische Therapie würde ich persönlich in erster Linie durch Förderung
des Sekretionsreizes der Speicheldrüsen vornehmen. Dazu empfehle ich Ihnen ausreichend zu trinken, wenn Sie mögen und es Ihnen hilft können Sie Kaugummi kauen, eventuell
künstlichen Speichel als Spray (z.B. Glandosane), feuchtigkeitserhaltene Augentropfen und den Einsatz von einem kortisonhaltigem Nasenspray (Nasonex)-allerdings nicht in der Langzeitbehandlung.
Die genannten Mittel können auch durch wirkstoffgleiche andere Präparate ersetzt werden.
Ich hoffe, daß damit ersteinmal die dringendsten Fragen beantwortet sind und wünsche Ihnen trotzalledem ein schönes Pfingstfest und gute Besserung.
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