Myasthenia Gravis und Lambard Eaton - Tumormarker und Antikörper erhöht
Juli 6, 2020 | 25,00 EUR | beantwortet von Dr. med. Frauke Gehring
Hallo,
meine Freundin hat seit ca. 4 Jahren Myasthenia Gravis und neuerdings auch Lambard Eaton. Nun wurde festgestellt, dass im Blut die Tumormarker und Antikörper stark erhöht sind. Hierdurch besteht bei ihr der Verdacht, dass sie einen Tumor hat.
Sie möchte dieses nun mittels Ganzkörper-MRT untersuchen lassen.
Wie bekommt die eine entsprechende Überweisung ? Meine Hausärztin möchte ihr diese ohne weitere Berichte der Fachärzte nicht ausstellen. Die Fachärzte schreiben trotz mehrmaliger Nachfragen die Berichte nicht.
Sie müsste sonst ca. 1000 EUR selbst bezahlen.
Guten Tag,
Tumormarker eignen sich gar nicht zur Erstdiagnose eines Tumors, weil sie a) recht unspezifisch sind und b) nicht nur bei Krebserkrankungen erhöht sind. Darum ist die Frage, wer diese Untersuchung überhaupt angeordnet hat, und welche Tumormarker überhaupt untersucht worden sind (es gibt Dutzende). Wiederum gibt es Tausende verschiedener Antikörper. Welche waren denn erhöht? Wie auch immer: Die sprechen für eine Auseinandersetzung mit Keimen, aber auch nicht für einen Tumor.
Im MRT sieht man viele Tumore überhaupt nicht: Kleine nicht und Hauttumore schon gar nicht. Insofern ist das Ganzkörper- MRT keine sinnvolle Idee, und Ihre Hausärztin (die die entstehenden Kosten verantworten müsste!) hat Recht, die Überweisung nicht auszustellen.
Es sollte der, der die Tumormarker bestimmt hat, die Überweisung ausstellen, denn er wird ja einen Grund dafür und eine Verdachtsdiagnose haben. Dann wird man evtl. gezielt nach EINER Tumorform suchen.
Ein Facharzt braucht keinen Bericht zu schreiben,wenn Ihre Freundin ohne Überweisung dorthin gegangen ist. War sie mit Überweisung da, wie es eigentlich gefordert wird, kann sie die Kassenärztliche Vereinigung einschalten, denn dann MUSS der Facharzt berichten.
Herzlichst, Dr. Gehring
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