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Frag einen Arzt zum Thema Innere Medizin

Pepcid akut

Hallo,

Pepcid akut oder Zantic(h2 Antagonisten) reduzieren die Produktion der Magensäure bei Überproduktion ( z.B. Sodbrennen ).

Ich würde gerne wissen inwiefern Pepcid akut oder auch Zantic negative Auswirkungen auf die Verdauung haben, wenn man keine so großen oder nur kaum Probleme mit der Überproduktion hat.

Wie sollte man die Einnahme mit dem Essen kombinieren? Hat die Einnahme bei gleichzeitiger Mahlzeit negative Verdauungsfolgen, da weniger Magensäure produziert wird, oder geht dies problemlos?

Besten Dank!

Juliane Theben

Sehr geehrter Fragender/e,

da noch kein Internist von dieser Platform auf Ihre Frage geatwortet hat, nehme ich mich nun Ihrer Frage an. Im klinischen Alltag gibt es viele Patienten, die mizt Sodbrennen zu tun haben, so dass es für mich ein bekanntes Thema ist!
Ersteinmal sollte man den Grund erfragen, warum Sie Sodbrennen haben und wie groß Ihr Leidensdruck ist. Rauchen Sie? trinken Sie etwas mehr Alkohol oder Kaffee? haben Sie viele Stress-Situationen im Alltag/Berufsleben? Können Sie nachts nicht durchschlafen, weil Ihnen die Säure fast im Mund steht ??Vertragen Sie Kaffee, scharfe Speisen, Knoblauch????Tritt das Sodbrennen nur gelegentlich auf oder regelmäßig kombiniert mit Bauchschmerzen/Übelkeit??

Grundsätzlich würde ich Ihnen raten, wenn der Leidensdruck nicht zu groß ist eher die Lebensgewohnheiten zu hinterfragen (ob man z.B. den Kaffeekonsum oder Zigaretten einschränken sollte), anstatt direkt einen H2-Blocker einzusetzen. Sollten Sie jedoch eine akute Stressphase hinter sich haben, kann eine kurzzeitige Therapie mit einem dieser Medikamente in KOMBINATION mit Änderung der Lebensgewohnheiten, eine gute Ruhephase/Erholungszeit für die Magenschleimhaut bringen.
Natürlich können alle Medikamente auch Nebenwirkungen mit sich bringen - aber im Normalfall, ist mit keiner großen Auswirkung auf die Verdauung zu rechnen. Unter Einnahme der Tabletten, kann es zu einer verlangsamten Zersetzung des Speisebreis im Magen kommen, weil eben nicht mehr so viel Säure da ist, die den Speisebrei zersetzt, aber davon werden Sie nicht so vile merken. Ist die Speise ersteinmal im Dünndarm oder Dickdarm angekommen, wird die Resorption der wichtigen Nahrungsbestandteile von den Darmbakterien/Darmflora und der Schleimhaut selbst übernommen. Die Einnahme sollte am besten zu Beginn 1x abend erfolgen, das dann mit abends mit der längerfristigen Blockade der Säurerezeptoren begonnen wird und Sie am nächsten Tag den positiven Effekt spüren. Gleichzeitige Einnahme mit der Nahrung hat keine negativen Folgen, ich würde Ihnen aber empfehlen mit einer Tablette abends zu beginnen (aus oben genannten Gründen), da die Wirkung nicht sofort einsetzt sondern eine Zeit braucht.

Sollte sich nach Absetzen des Medikamentes nach z.B. 3Wochen keine Besserung der Syptomatik zeigen, sollten Sie mit Ihrem Hausarzt diskutieren eine Magenspiegelung durchführen zu lassen, damit die Ursache Ihres Sodbrennens geklärt wird - es könnte einfach nur stressbedingt sein, eskönnte aber auch eine Schließschwäche des "Magen-eingangsmuskels sein, es könnte sich aber auch um eine bakterielle Besiedlung der Magenschleimhaut mit Helicobacter pylori sein, die z.B. antibiotisch behandelt werden müßte.Aus diesem Grunde die Tabletten bitte nicht über längere Zeit einfach durchnehmen.......

Lieber Fragende, ich hoffe ich konnte Ihnen mit meiner Antwort helfen und wünsche Ihnen baldige Besserung der Magenbeschwerden.....

mit besten Grüßen

J.Theben

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Experte für Innere Medizin

Juliane Theben

Juliane Theben

Köln

Ich bin im 4.Jahr meiner Assistenzarztausbildung und mache im Mai 2011 meinen Facharzt. Da in meiner Ausbildungsklinik, das St.Elisabeth-KH-Hohenlindt in Köln, das größte Brustzentrum in NRW und auch deutschlandweit integriert ist,habe ich viel Erfahrung rund um Mamma-Erkrankungen (benigne wie maligne):Diagnostik,Therapiemethoden,OP-Methoden/intraoperative Bestrahlung,adjuvante Therapiemethoden:Chemotherapie,Bestrahlung, Antihormonelle Therapie.
Desweiteren habe ich viel Erfahrung im Bereich der gynäkologischen Onkologie:Diagnostik; OP-Techniken, adjuvante Therapieoptionen von gynäkologischen Karzinomen;Natürlich gehören auch benigen gynäkologische Befunde, deren Diagnostik und Therapieoptionen zu meinen Alltagsaufgaben.(Problemstellungen aus dem Praxisbereich: Pilzinfektionen,Pille vergessen-was mache ich jetzt?, Früh-SS und Blutungen, Pille+Komplikationen....)
Desweiteren bin ich in der Geburtshilfe tätig - somit kann ich auch Fragen rund um das Themengebiet Entbindung,Kreissaal,Geburtsplanung,Risiken in der Schwangerschaft....beantworten.

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