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Frag einen Arzt zum Thema Allgemeinmedizin

Starke Magenschleimhautentzündung

Hallo!

Ich (w,34) leide seit ca. 6 Wochen an einer starken Magenschleimhautentzündung und Speiseröhrenentzündung. War deshalb im Krankehaus und es wurde eine Magenspiegelung gemacht wo dies festgestellt wurde. Habe Pantozol 40mg bekommen und es wurde besser. Nach Absetzen wieder das gleiche Problem. Jetzt nehme ich seit 1 Woche wieder Pantozol 40 mg aber ich bemerke keine bzw.kaum Besserung. Ich mache mir Sorgen da ich nichts essen und teilweise auch nicht viel trinken kann und dadurch recht schwach bin.

Symptome: Übelkeit, Erbrechen, Magenschmerzen, Appetitlosigkeit (ich kann nichts essen habe schon 8 kg in diser Zeit abgenommen)

Ich hatte es schon öfter im Magen aber so extrem noch nie.

Was kann man da noch machen? Soll ich nochmal in die Klinik gehen und ev. eine zweite Magenspiegelung machen lassen oder gibt es noch mehr Untersuchungen oder Medikamente?

Danke für Ihre Antwort

Dr. med. Olaf Stephan

Sehr geehrte Fragende,

offenbar leiden Sie neben der Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis) auch an einer Entzündung der Speiseröhre durch Reflux (Rückfluss) von stark saurem Magensaft in die Speiseröhre (sogenannte Refluxösophagitis), des öfteren besteht hier auch noch eine kleine Hiatushernie (Endoskopiebefund??). Der Rückfluss des Magensaftes in die Speiseröhre wird durch liegen (z. B. in der Nacht) begünstigt, so dass die Patienten wenn mgl. mit leicht erhöhtem Oberkörper schlafen sollten. Diese Entzündungen sind sehr hartnäckig und müssen oft über lange Zeit (mitunter viele Jahr behandelt werden), außerdem besteht eine hohe Neigung zu Rezidiven (Rückfällen). Die sogenannten Protonenpumpenhemmer wie z. B. Pantozol sind heute die wirksamsten Medikamente zur Behandlung dieser Erkrankungen, sie sind insgesamt recht gut verträglich, Nebenwirkungen, auch in der Langzeitanwendung sind sehr selten. Recht häufig besteht auch eine Besiedelung der Magenschleimhaut mit speziellen Bakterien (Heliobacter pylori genannt), im Rahmen der Gastroskopie werden im allgemeinen hier Schleimhautproben getestet (Befund ist in 24 Stunden fertig), hier sollten Sie nochmals in den Endoskopiebefund schauen bzw. in die Epikrise des Krankenhauses oder den Hausarzt fragen. Sind diese Bakterien vorhanden, verhindern sie ein Abheilen der Entzündung, die Bakterien sind gut mit einer speziellen Antibiotikakombination zu therapieren (Dauer 7 Tage), die Beschwerden werden dann schnell besser. Es ist auch angeraten, zunächst das Pantozol regelmäßig täglich in einer höheren Dosierung (2 x 40 mg bis 3 x 40 mg) bis zum Verschwinden der Symptomatik einzunehmen, danach kann die Dosis langsam reduziert werden, evtl. ist auch eine Dauertherapie mit 1 x 40 mg oder 1 x 20 mg zur Nacht notwendig, hier ist der Krankheitsverlauf abzuwarten. Gleichzeitig zum Pantozol sollten Sie zunächst ein sogenanntes Prokinetikum einnehmen, das reguliert die Peristaltik und wirkt gut gegen Übelkeit und Erbrechen, hier empfehlen sich MCP-Tropfen in einer Dosis von 3 x 20 Tropfen täglich. Die genannten Medikamente können Sie sich problemlos vom Hausarzt verschreiben lassen, eine erneute Endoskopie ist aus meiner Sicht zunächst nicht notwendig, aber ich würde auch bei Beschwerdefreiheit zu zunächst jährlichen gastroskopischen Kontrollen raten, um rechtzeitig chronische Schleimhautveränderungen (sog. Barrett-Ösophagus) zu erkennen. Mit regelmäßiger Einnahme der oben beschriebenen Medikation müßten sich Ihre Beschwerden bald bessern. Mit freundlichen Grüßen O. Stephan.

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Experte für Allgemeinmedizin

Dr. med. Olaf Stephan

Dr. med. Olaf Stephan

Berlin

Ärztliche Tätigkeit seit ca. 17 Jahren, durchweg im stationären Bereich, neben den o.g. Fachrichtungen Erfahrungen in der Intensivmedizin, Angiologie, Kardiologie und gastroenterologischen Endoskopie vorhanden.

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