Nahrungsergänzung Magnesium
Oktober 14, 2012 | 15,00 EUR | beantwortet von Christian Welsch
Zur Nahrungsergänzung bei starker sportlicher Leistung (bei hohen Temperaturen 30-40 Grad C) verwende ich Biolectra Magnesium Direct 300 mg. Eine befreundete Apothekerin meinte nun, dass es sich hierbei um "anorganisches Magnesium" handeln würde und dieses vom Körper nur zu einem kleinen Anteil (maximal 1/4) vom Körper aufgenommen werden würde. Man müsste statt dessen organisches Magnesium nehmen, das entweder über den Verzehr einer Banane oder als Nahrungsergänzung zugenommen werden könnte. Anorganisches Magnesium würde nur unnötig den Körper belasten ("verstoffwechselt" werden).
Ist das richtig?
sehr geehrter Fragesteller,
Ein Magnesium-Mangel kann ausgeglichen werden durch Umstellung der Ernährung auf Vollwertkost, den Konsum Magnesium-reicher Mineralwässer (mit mehr als 100 mg Magnesium/l) oder die Einnahme qualitativ hochwertiger Magnesium-Produkte. Keine oder eine untergeordnete Rolle spielt dabei die Frage, ob das verwendete Magnesium-Präparat anorganische (beispielsweise Chlorid oder Oxid) oder organische Anionen (wie Citrat oder Aspartat) enthält. Die Annahme, Magnesium aus organischen Salzen sei das »bessere«, weil bioverfügbarere Magnesium, ist zwar weit verbreitet, aber nicht richtig. Tatsächlich zeigen zahlreiche Studien mit validen Messmethoden, dass sämtliche untersuchten Magnesium-Verbindungen sowohl pharmakologisch, als auch biologisch und klinisch äquivalent sind. Zwar sind anorganische Magnesiumsalze chemisch gesehen schlechter löslich, doch Chemiker messen die Löslichkeit eines Salzes unter Laborbedingungen (wie pH 7, 20 °C, 1 bar, 1-molar, geschlossenes System), im Körper liegen aber andere Verhältnisse vor.
In den 1970er- bis 1990er-Jahren hat das Bundesgesundheitsamt (BGA) für die auf dem Markt befindlichen Magnesium-Präparate Bioverfügbarkeitsstudien gefordert, wobei das Studiendesign von Lücker (1) vom BGA akzeptiert wurde. In diesen Untersuchungen wurden die Magnesium-Speicher der Studienpersonen eingangs mit Magnesium-reicher Nahrung aufgesättigt und nach anschließender Verabreichung der zu testenden Magnesium-Formulierungen wurde die Magnesium-Ausscheidung im Urin gemessen. Die Studien ergaben, dass die getestete Verfügbarkeit von verschiedenen anorganischen und organischen Magnesium-Präparaten unter Äquivalenzaspekten innerhalb des Bereichs von 70 bis 143 Prozent als bioäquivalent anzusehen ist. Die intestinale Resorption von Magnesium ist nach Lücker unabhängig von der verabreichten Art der Verbindung.
"aus der pharmazeutischen Zeitung"
die Meinung, das Magnesiumcitrat oder -tatrat besser resorbiert werden hielt sich ein der Bevölkerung, da es hierzu studien gab, die aber alle eklatante Mängel aufwiesen.
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