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Lang anhaltendes Drücken in der Brust - nach Corona?

Dezember 14, 2020 | 40,00 EUR | beantwortet von Dr. med. Frauke Gehring

Im April 2020 war ich etwa eine Woche nach dem Besuch eines Restaurants krank und bin mir ziemlich sicher, dass es Corona war, da die Symptome sehr ähnlich waren (Herzrasen, Schmerzen der Gliedmaßen, Fieber, Schüttelfrost). Tests waren da noch kaum möglich. Dies hat etwa eine Woche gedauert, danach hatte ich jedoch noch ein Drücken in der Brust und ein Fiebergefühl/Schwindel (obwohl ich kein Fieber hatte). Das zweite zog sich etwa einen Monat, kam sporadisch bis Ende Juni immer mal wieder (am Tag nach Sport oder Alkoholgenuss). Das Drücken in der Brust ging viel länger. Dazu ein paar Infos:
- Bis etwa Ende August/September trat nach dem Genuss von Alkohol ab und an dieses Druecken auf, begleitet von schnellerem, spürbaren Herzschlag, anfangs auch mit generellem Unwohlsein.
- Seit Oktober/November ist es fast weg, bzw. tritt nur noch ganz leicht auf, vor allem nach mehreren Tagen Alkoholgenuss hintereinander (ich war im Urlaub..)
- Da es mir im Oktober "schon" wieder mMn gut ging, war ich auch ueber 2 Wochen wieder regelmäßig im Fitnessstudio. Nach den 2 Wochen fuehlte es sich wie ein kleiner Rueckschlag an, aber ich glaube, ich hatte mich da auch leicht erkältet. Vor allem nach Klimmzügen merkte ich jedoch,dass das noch nicht rund lief, weshalb ich die dann weggelassen habe.
- An sich merke ich inzwischen auch nach Alkohol kaum noch etwas, meistens sogar gar nichts.
- Sobald ich jedoch wieder Sport mache, was aktuell nur daheim möglich ist (Kurzhanteln, Liegestütze), merke ich (aber nun erst am Tag drauf) immer noch, dass es nicht perfekt läuft. Drücken in der Brust (meistens Herzseite) ist kaum mehr auszumachen, eher gefühlt eine leichte Verspannung. Herzschlag ist teilweise etwas hoeher, so gefühlt. Es kann auch sein, dass es einfach etwas Muskelkater ist, weil ich es nicht mehr gewohnt bin. Aber was mich immer nach Sport begleitet, ist etwas Schleim im Hals am nächsten Morgen. Das ist schon deutlich weniger als früher, dennoch irgendwie immer noch komisch.
- Wenn ich ein leichtes unangenehmes Gefuehl in der Brust habe, habe ich gefuehlt oefters davor etwas zuckerhaltiges gegessen/getrunken. Kann das damit zusammenhängen? Oder ist das Zufall?
Was empfehlen Sie mir? Sollte ich lieber noch einmal ein paar Wochen vollständig auf Alkohol, Zucker und Sport verzichten?

Dr. med. Frauke Gehring

Guten Tag,

Leider haben Sie so gar nichts darüber geschrieben, was bisher an Diagnostik gemacht wurde.

Ein Test auf Covid19- Antikörper kostet ca 25 €, den würde ich mir gönnen, weil der nachweisen könnte, ob es damals Corona war. da es nach Corona immer mal langwierige Beschwerden gibt, könnte das eine Erklärung sein. Natürlich brauchen Sie auch einen Lungenfunktionstest, um eine unerkannte asthmatische Komplikation nicht zu übersehen, und ein EKG mit der Frage nach einer Herzmuskelentzündung (hier ist auch das Abhorchen wichtig). Weiterhin würde ich die Entzündungszeichen im Blut und das Blutbild überprüfen wollen.

Ohne all diese Untersuchungen kann man überhaupt keine Verdachtsdiagnose stellen! Corona kann Spätsymptome verursachen, aber es gibt eben auch andere auszuschließende Gründe. Hier muss leider auch ein M. Hodgkin ausgeschlossen werden, bei dem ein Brustschmerz nach Alkohlolgenuss auftreten kann, und der einen auch insgesamt etwas anfällig machen kann.

Einen Zusammenhang mit Zucker sehe ich nicht.

Sport würde ich nicht machen, bis alle Untersuchungen unauffällig waren.

Ich wünsche Ihnen das Allerbeste!

Herzlichst, Dr. Gehring